Autor: Otto Ernst
Ab 1883 arbeitete Ernst als Lehrer an verschiedenen Hamburger Volksschulen und einer höheren Töchterschule. 1887 heiratete er seine Kollegin Helmy Scharge, mit der er fünf Kinder hatte. Im Jahr 1891 gründete er die „Literarische Gesellschaft“ in Hamburg. Neben seiner Tätigkeit als Lehrer war Ernst seit 1882 auch als freier Schriftsteller, Bühnenautor und Vortragskünstler aktiv.
Im Jahr 1901 gab Otto Ernst den Lehrerberuf auf, um sich ganz dem Schreiben zu widmen. 1903 erwarb er ein Haus in Groß-Flottbek, wo er mit seiner Familie lebte. Die Straße, in der er wohnte, wurde später in Otto-Ernst-Straße umbenannt.
Otto Ernst war zu seinen Lebzeiten ein beliebter und bekannter Autor, wurde jedoch von Kritikern weniger geschätzt. Er schrieb Gedichte, Bühnenstücke und Kinderbücher. Zu seinen bekanntesten Werken zählen die dramatische Ballade „Nis Randers“ und die Kindheitsgeschichte seiner Tochter „Appelschnut“. „Nis Randers“ thematisiert auf dramatische Weise den menschlichen Konflikt bei der Lebensrettung.
Otto Ernsts Werke fallen in die Literaturepochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus, Avantgarde/Dadaismus und Literatur der Weimarer Republik/Neue Sachlichkeit. Er selbst bezeichnete sich als „hoffnungslos unmodern“, da er sich nicht scheute, zu gesellschaftlichen Themen Stellung zu beziehen.