Autor: Oskar Loerke
Sein schriftstellerisches Debüt gab Loerke 1907 mit der Erzählung „Vineta“. 1911 erschien sein erster Gedichtband. Loerke gilt als Wegbereiter der Naturlyrik, seine Gedichte zeichnen sich durch Formstrenge, intensive Bildlichkeit, Musikalität und mythische Züge aus. 1913 erhielt er den Kleist-Preis. Das Preisgeld ermöglichte ihm Reisen nach Nordafrika und Süditalien. Von 1917 an arbeitete Loerke als Lektor beim S. Fischer Verlag.
Loerke war eine zentrale Figur im Berliner literarischen Leben. Er war Mitglied der „Donnerstags-Gesellschaft“, einem Treffpunkt der künstlerisch-intellektuellen Elite. Als Lektor betreute er Autoren wie Thomas Mann und Gerhart Hauptmann. Von 1928 bis 1933 war er Sekretär der Sektion für Dichtkunst der Preußischen Akademie der Künste, aus der er 1933 entlassen wurde.
Loerkes Werk umfasst Gedichte, Romane, Erzählungen, Essays und Tagebücher. Zu seinen bedeutendsten Werken zählen „Vineta“ (1907), „Der Turmbau“ (1910), „Wanderschaft“ (1911), „Die heimliche Stadt“ (1921), „Atem der Erde“ (1930) und „Der Silberdistelwald“ (1934). Seine Gedichte zeichnen sich durch eine präziseTopographie und die Verschränkung von Räumen, Zeiten und Wirklichkeitsebenen aus.
Oskar Loerke starb 1941 in Berlin. Sein Werk geriet nach seinem Tod zunächst in Vergessenheit, wurde aber in den 1950er Jahren wiederentdeckt. Heute gilt Loerke als einer der bedeutendsten Lyriker des 20. Jahrhunderts, dessen Werk von einer tiefen Melancholie und einer intensiven Naturwahrnehmung geprägt ist.