Autor: Oscar Wilde

In den 1880er Jahren begann Wildes literarische Karriere, in der er Anerkennung für seine Gedichte und Essays sowie für seine revolutionären Stücke fand. Er war ein Verfechter der Ästhetik, die den Wert von Kunst um ihrer selbst willen betonte, anstatt für moralische oder soziale Zwecke. 1881 veröffentlichte er seine erste Gedichtsammlung, „Poems“. 1884 heiratete er Constance Lloyd und hatte mit ihr zwei Söhne. Um seine Familie finanziell zu unterstützen, arbeitete Wilde von 1887 bis 1889 als Herausgeber des Magazins „Woman’s World“.
Wilde schrieb in den darauffolgenden Jahren fast alle Werke, die seinen Ruf als Romanautor, Kurzgeschichtenschreiber, Dramatiker sowie als Sozial- und Literaturkritiker begründeten. Zu seinen bekanntesten Werken gehören der Roman „Das Bildnis des Dorian Gray“ (1891) und Komödien wie „Lady Windermeres Fächer“ (1892), „Eine Frau ohne Bedeutung“ (1893), „Ein идеаler Gatte“ (1895) und sein berühmtestes Stück „The Importance of Being Earnest“ (1895). Seine Werke zeichnen sich durch seinen scharfen Verstand, seine extravagante Persönlichkeit und seine Fähigkeit aus, Humor mit sozialer Kritik zu verbinden.
Trotz seines Erfolgs nahm Wildes Leben eine tragische Wendung, als er wegen „grober Unzüchtigkeit“ aufgrund seiner homosexuellen Beziehungen strafrechtlich verfolgt wurde. 1895 wurde er zu zwei Jahren Zwangsarbeit im Reading Gaol verurteilt. Seine Erfahrungen im Gefängnis verarbeitete er in dem Gedicht „The Ballad of Reading Gaol“ (1898), das er unter dem Pseudonym C. 3. 3. veröffentlichte, seiner ehemaligen Zellennummer.
Nach seiner Entlassung im Jahr 1897 ging Wilde nach Frankreich ins Exil, wo er unter finanziellen und gesundheitlichen Problemen litt. Er schrieb sehr wenig in diesen letzten Jahren. Oscar Wilde starb am 30. November 1900 in Paris an einer akuten Meningitis. Sein Werk und sein Leben haben jedoch bis heute einen bedeutenden Einfluss auf Kunst, Literatur, Sexualität und gesellschaftliche Normen.
