Autor: Oscar Blumenthal

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Oscar Blumenthal, geboren am 13. März 1852 in Berlin und gestorben am 24. April 1917 in Berlin-Wilmersdorf, war ein vielseitiger deutscher Schriftsteller, Kritiker und Bühnendichter. Er stammte aus einer Kaufmannsfamilie und studierte Philologie in Berlin und Leipzig. 1875 promovierte er an der Universität Rostock mit einer Arbeit über den Dichter Christian Dietrich Grabbe, dessen Werke er auch herausgab.

Blumenthal begann seine Karriere als Redakteur verschiedener Zeitschriften, darunter die „Deutsche Dichterhalle“ und die „Neuen Monatshefte für Dichtkunst und Kritik“. Von 1875 bis 1887 arbeitete er als gefürchteter Theaterkritiker und Feuilletonchef für das „Berliner Tageblatt“, wo er aufgrund seiner scharfen Urteile den Spitznamen „blutiger Oskar“ erhielt.

Ab 1888 wandte sich Blumenthal verstärkt dem Theater zu und gründete das Lessingtheater in Berlin, das er bis 1898 leitete. Von 1894 bis 1895 war er zusätzlich Direktor des Berliner Theaters. In dieser Zeit brachte er Werke von Henrik Ibsen wie „Baumeister Solness“ und „Hedda Gabler“ auf die Bühne.

Blumenthal war bekannt für seine Gesellschaftskomödien, die er oft in Zusammenarbeit mit anderen Autoren wie Ernst Pasqué und Gustav Kadelburg verfasste. Eines seiner bekanntesten Werke ist das Stück „Im weißen Rößl“, das später als Vorlage für Ralph Benatzkys Singspiel diente. Seine Stücke erfreuten sich großer Beliebtheit und wurden an vielen führenden deutschen Theatern aufgeführt.

Neben seiner Tätigkeit als Schriftsteller und Theatermann war Blumenthal auch ein begeisterter Schachspieler und Schachkomponist. Er führte 1902 den Begriff „Miniatur“ für Schachkompositionen mit maximal sieben Steinen ein. Nach seinem Tod wurde er auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee in Berlin beigesetzt.


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