Autor: Novalis

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Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg, besser bekannt unter seinem Pseudonym Novalis, war ein bedeutender deutscher Schriftsteller, Dichter, Mystiker und Philosoph der Frühromantik. Er wurde am 2. Mai 1772 auf Schloss Oberwiederstedt geboren und starb am 25. März 1801 in Weißenfels. Trotz seines frühen Todes im Alter von 28 Jahren hinterließ Novalis ein beeindruckendes Werk, das die Epoche der Romantik maßgeblich prägte.

Novalis stammte aus einer adeligen Familie und wuchs in einem pietistisch geprägten Umfeld auf. Er studierte Jura in Jena, Leipzig und Wittenberg, wo er unter anderem Kontakte zu Friedrich Schiller, Johann Wolfgang von Goethe, Johann Gottfried Herder und Jean Paul knüpfte. Freundschaften pflegte er auch mit Ludwig Tieck, Friedrich Wilhelm Joseph Schelling sowie den Brüdern Friedrich und August Wilhelm Schlegel. Nach seinem Studium arbeitete er im Salzbergbau, was ihm ein tiefes Verständnis für Naturwissenschaften und Technik vermittelte.

Sein Werk umfasst Gedichte, Fragmente, Essays und den Romanfragment „Heinrich von Ofterdingen“, der das Symbol der Blauen Blume enthält, ein zentrales Motiv der Romantik, das für Sehnsucht, Unendlichkeit und die Suche nach dem Absoluten steht. Zu seinen bekanntesten Werken gehören die „Hymnen an die Nacht“, eine Sammlung von Gedichten, die sich mit den Themen Tod, Liebe und der Verbindung zur spirituellen Welt auseinandersetzen. Novalis‘ Schriften zeichnen sich durch eine Verbindung von Poesie, Philosophie und Naturwissenschaft aus.

Novalis‘ Denken war stark von den Philosophen Johann Gottlieb Fichte und Friedrich Schelling beeinflusst. Er entwickelte eine eigene Naturphilosophie und betrachtete die Welt als einen beseelten Organismus. In seinen Fragmenten und Aufzeichnungen beschäftigte er sich mit Themen wie Erkenntnistheorie, Religion, Politik und Geschichte. Er kritisierte die rationalistische Aufklärung und betonte die Bedeutung von Gefühl, Fantasie und Intuition für die Erkenntnis der Wahrheit.

Novalis‘ Werk hatte einen großen Einfluss auf die Romantik und die nachfolgenden literarischen Strömungen. Seine Ideen und Motive finden sich in den Werken vieler anderer Dichter und Denker wieder. Er gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Frühromantik und als ein Pionier einer neuen, ganzheitlichen Weltsicht, die den Menschen als Teil eines größeren, spirituellen Zusammenhangs begreift.


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