Autor: Max Vogler

Vogler war ein Schriftsteller der Gründerjahre mit sozialkritischer und antiklerikaler Tendenz. Er kritisierte den aufkommenden Materialismus als Folge der Industrialisierung und forderte die Menschen auf, sich ihrer wahren Werte zu besinnen. Seine Werke wurden hauptsächlich in Zeitungen veröffentlicht, die der Sozialdemokratie und der Freidenkerbewegung nahestanden.
Besonders bekannt war Vogler für seine Lyrik, in der er materielle Werte und gesellschaftliche Zwänge thematisierte. Naturbilder dienten ihm als Metaphern zur Überwindung dieser Zwänge, wobei er freies Denken und tugendhaftes Handeln propagierte. Er pflegte einen engen Briefwechsel mit Wilhelm Liebknecht, der seine Lyrik mit der von Ferdinand Freiligrath und Georg Herwegh verglich und auch seine Grabrede hielt.
Zu seinen Werken gehören Gedichte, Romane und literaturhistorische Arbeiten. Sein Roman „Der Herr Kommerzienrath. Eine moderne Geschichte“ (1883) verursachte einen langwierigen Gerichtsprozess wegen Verleumdung und Aufwiegelung, was zu Gefängnisstrafen und der Konfiszierung von Exemplaren führte. Weitere Werke sind „Im Dorf der Schmied“ (1887) und „Geschichte der deutschen Literatur von Lessing bis auf die Gegenwart“ (1889).
Obwohl der Versuch einer posthumen Herausgabe seiner gesammelten Werke scheiterte und sein Nachlass weitgehend verschollen ist, gilt Max Vogler als ein wichtiger Vertreter der sozialkritischen Literatur seiner Zeit.
