Autor: Max Kommerell

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Max Kommerell wurde am 25. Februar 1902 in Münsingen, Württemberg, geboren und starb am 25. Juli 1944 in Marburg. Er war ein deutscher Literaturhistoriker, Schriftsteller und Übersetzer. Kommerell studierte Germanistik an den Universitäten Heidelberg und Marburg. Während seines Studiums schloss er sich dem George-Kreis an und war von 1924 bis 1928 Sekretär von Stefan George. 1930 verließ er den George-Kreis.

Nach seiner Habilitation im Jahr 1930 wurde Kommerell Privatdozent an der Universität Frankfurt. Er lehrte auch an den Universitäten Bonn und Köln. Seine Antrittsvorlesung hielt er über Hugo von Hofmannsthal. Von 1941 bis zu seinem Tod war Kommerell Ordinarius für deutsche Philologie an der Philipps-Universität Marburg.

Kommerells Werk umfasst Lyrik, Dramen, Essays und literaturwissenschaftliche Studien. Zu seinen bekanntesten Werken gehören „Der Dichter als Führer in der deutschen Klassik“ (1928), „Jean Paul“ (1933) und „Lessing und Aristoteles“ (1940). Seine Arbeit „Lessing und Aristoteles“ war von besonderer Bedeutung und gab viele Impulse für die Erforschung des Antikebezuges moderner Intellektueller. Er gilt als Begründer der „Komparatistik“. Seine Lehr- und Forschungsschwerpunkte lagen im Barock, der Klassik und Romantik.

Kommerell stand dem Nationalsozialismus zunächst zurückhaltend gegenüber. Er bezeichnete 1930 in einem Brief Hitlers „Mein Kampf“ als „borniert, bäurisch ungeschlacht, aber in den Instinkten vielfach gesund und richtig“. Obwohl er 1939 der NSDAP beitrat, setzte er sich 1933 für seinen Kollegen Kurt Riezler ein.

Max Kommerell starb am 25. Juli 1944 in Marburg an den Folgen einer Hepatitisinfektion. Sein Werk geriet nach dem Zweiten Weltkrieg in Vergessenheit, wird aber in jüngerer Zeit wiederentdeckt. Er wird als eine der bedeutendsten literaturwissenschaftlichen und dichterischen Persönlichkeiten der Zwischenkriegszeit betrachtet.


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