Autor: Max Dauthendey

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Max Dauthendey (1867-1918) war ein deutscher Dichter und Maler, dessen Werke sich durch eine farbige und verfremdete Bildsprache auszeichnen, die ihn von den naturalistischen und impressionistischen Tendenzen seiner Zeit abgrenzt. Geboren in Würzburg, entfaltete er schon früh ein Interesse an Kunst, was jedoch im Konflikt mit den Plänen seines Vaters stand. Dauthendey führte ein unstetes Wanderleben, das ihn auf Reisen durch die Welt führte, unter anderem nach Ägypten, Japan, Indien und Amerika.

Nach Auseinandersetzungen mit seinem Vater und einem kurzen Aufenthalt in einer Nervenheilanstalt begann Dauthendey seine schriftstellerische Laufbahn. Sein erster Roman, „Josa Gerth“ (1893), thematisiert die Entwicklung eines Weltgefühls der Allbeseelung. Dauthendeys Werke zeichnen sich durch eine Sensibilität für sinnliche Eindrücke und eine virtuose Sprachbegabung aus, die er in impressionistische Wortkunstwerke umsetzte. Stefan George lobte seine Gedichte als etwas völlig Neues in der Literatur, das reicher als Musik und Malerei sei, da es beides vereine.

Dauthendeys Reiselust führte ihn 1905/06 auf eine erste Weltreise, die ihn nach Ägypten, Japan, Indien, Honolulu und Amerika brachte. Nach einer Italienreise und dem Bau eines eigenen Hauses zog es ihn erneut in die Ferne, und er trat 1914 seine zweite Weltreise an. Diese Reise sollte jedoch zu einer Schicksalsreise werden.

Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs verhinderte seine Rückkehr nach Deutschland, und Dauthendey blieb auf Java gestrandet. Dort war er isoliert und von den Ereignissen in Europa abgeschnitten. Trotz der schwierigen Umstände setzte er seine schriftstellerische Tätigkeit fort und schuf weitere Werke, die von seiner Sehnsucht nach der Heimat und seiner Auseinandersetzung mit der Fremde geprägt waren.

Max Dauthendey starb am 29. August 1918 in Malang auf Java. Erst 1930 konnten seine sterblichen Überreste nach Würzburg überführt werden. Sein Werk geriet nach seinem Tod in Vergessenheit, doch in jüngerer Zeit wird sein Schaffen wiederentdeckt und gewürdigt. Dauthendey bleibt ein faszinierender Künstler, der in seinen Werken die Schönheit der Welt und die Tiefe der menschlichen Seele erkundete.


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