Autor: Mathilde Wesendonck
Ab 1857 entwickelte sich zwischen Mathilde und Richard Wagner eine enge Beziehung. Es ist unklar, ob diese Beziehung auch eine sexuelle Komponente hatte. Wagner war von Mathilde fasziniert und sie inspirierte ihn zu seinem Werk „Tristan und Isolde“. Mathilde selbst schrieb Gedichte, von denen fünf von Wagner als „Wesendonck-Lieder“ vertont wurden. Diese Lieder sind das einzige Werk Wagners, dessen Texte nicht von ihm selbst stammen.
Die Beziehung zwischen Mathilde und Wagner führte zu Spannungen mit Wagners Ehefrau Minna. 1858 entdeckte Minna einen Liebesbrief Wagners an Mathilde, was zu einer heftigen Auseinandersetzung führte. Wagner verließ daraufhin Zürich, und die Ehe mit Minna zerbrach. Minna machte Mathilde für das Scheitern ihrer Ehe verantwortlich.
Trotz der Turbulenzen setzte Mathilde ihre schriftstellerische Tätigkeit fort. Sie verfasste Gedichte, Volkslieder, Legenden, Märchen und Theaterstücke. Zu ihren Werken gehören „Gedichte, Volkslieder, Legenden, Sagen“ (ca. 1864), „Märchen u. Märchen Spiele“ (1864) und „Genovefa: Trauerspiel in 3 Aufzügen“ (1866). Außerdem übersetzte sie Werke ins Deutsche und schrieb Kinderbücher.
Mathilde Wesendonck starb 1902 in Altmünster und wurde in Bonn im Familiengrab der Wesendoncks beigesetzt. Ihr Verhältnis zu Richard Wagner und die daraus entstandenen „Wesendonck-Lieder“ haben sie unsterblich gemacht. Die Lieder und ihre Rolle als Muse Wagners festigten ihren Platz in der Musik- und Literaturgeschichte.