Autor: Marie von Ebner-Eschenbach

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Marie von Ebner-Eschenbach, geboren am 13. September 1830 auf Schloss Zdislawitz in Mähren, war eine bedeutende österreichische Schriftstellerin und Freifrau. Sie starb am 12. März 1916 in Wien. Ihre psychologischen Erzählungen gehören zu den wichtigsten deutschsprachigen Beiträgen des 19. Jahrhunderts in diesem Genre. Ebner-Eschenbach stammte aus dem böhmisch-katholischen Adelsgeschlecht der Dubský von Třebomyslice.

Ihr literarisches Schaffen umfasste Novellen, Erzählungen, Aphorismen und dramatische Texte. Besonders bekannt wurde sie durch ihre Erzählung „Krambambuli“. Sie schrieb, um den Humanismus zu fördern und sittlichen Anstand zu vermitteln. Obwohl adliger Herkunft, war sie bildungshungrig und unkonventionell, was ihr in ihrer Zeit den Ruf eines „unweiblichen Blaustrumpfs“ einbrachte. Ihre Familie akzeptierte ihre schriftstellerische Tätigkeit nicht vollständig.

1847 wurde Franz Grillparzer auf ihre ersten literarischen Werke aufmerksam und ermutigte sie, weiterzuschreiben. Sie heiratete ihren Cousin Moritz von Ebner-Eschenbach, der ihren Bildungseifer unterstützte. Nach Jahren enttäuschender Erfahrungen mit dem Theater konzentrierte sie sich auf erzählerische Dichtungen. 1876 begann ihr Erfolg mit dem Vorabdruck des Kurzromans „Bozena“.

Ihre Werke zeichnen sich durch soziale Anteilnahme und ein waches politisches Bewusstsein aus. Sie thematisierte soziale Realitäten und zwischenmenschliche Beziehungen des Alltags. Ebner-Eschenbach brachte Kleinbürger, Handwerker und das Landvolk in ihre Literatur ein. Sie setzte sich mit Tugenden wie Treue, Moral, Schuld, Mitleid und Tierliebe auseinander.

Marie von Ebner-Eschenbach wurde für ihre literarischen Leistungen vielfach geehrt. Sie war die erste Frau im Presseclub Concordia. 1898 erhielt sie das Ehrenkreuz für Kunst und Literatur. Die Universität Wien verlieh ihr 1900 als erster Frau die Ehrendoktorwürde. Sie engagierte sich im „Verein zur Abwehr des Antisemitismus“.


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