Autor: Marianne von Willemer

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Marianne von Willemer, geboren am 20. November 1784 vermutlich in Linz, gestorben am 6. Dezember 1860 in Frankfurt am Main, war eine österreichische Schauspielerin, Tänzerin und Dichterin. Bekanntheit erlangte sie vor allem durch ihre Beziehung zu Johann Wolfgang von Goethe und ihren Beitrag zu seinem Werk „West-östlicher Diwan“. Ihr ursprünglicher Name war vermutlich Marianne Pirngruber, später nahm sie den Namen Jung an.

Im Alter von 14 Jahren zog Marianne nach Frankfurt am Main, wo sie in das Haus des Bankiers Johann Jakob von Willemer kam und dort gefördert wurde. Sie erhielt Unterricht in Musik, Sprachen und Literatur. Ab 1798 trat sie in Frankfurt als Schauspielerin, Sängerin und Tänzerin auf. 1814 heiratete sie Johann Jakob von Willemer und lernte im selben Jahr Johann Wolfgang von Goethe kennen.

Die Begegnung mit Goethe hatte einen prägenden Einfluss auf ihr Leben und Werk. In Goethes „West-östlichem Diwan“ wurde sie als Suleika verewigt. Marianne steuerte selbst Gedichte zu dem Werk bei, was jedoch erst nach ihrem Tod bekannt wurde. Ihre Gedichte „Was bedeutet die Bewegung“ (Suleika I) und „Ach, um deine feuchten Schwingen“ (Suleika II) wurden von Franz Schubert und anderen Komponisten vertont.

Marianne von Willemer war eine vielseitig begabte Frau, die das kulturelle Leben in Frankfurt aktiv mitgestaltete. Sie engagierte sich im Musikleben und war Gründungsmitglied des Cäcilienvereins, einem Gesangsverein. Auch nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1838 blieb sie in Frankfurt und unterrichtete Gesang und Klavier.

Marianne von Willemers Leben und Werk sind eng mit Johann Wolfgang von Goethe verbunden. Ihre Gedichte im „West-östlichen Diwan“ zeugen von ihrer dichterischen Begabung und ihrem feinen Gespür für Sprache und Emotionen. Sie gilt als eine der bedeutendsten Frauen der deutschen Geistesgeschichte des 19. Jahrhunderts.


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