Autor: Margarete Beutler

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Maria Anna Margarete Beutler wurde am 13. Januar 1876 in Gollnow, Pommern (heute Goleniów, Polen) geboren und starb am 3. Juni 1949 in Gammertingen auf der Schwäbischen Alb. Sie war eine deutsche Dichterin, Schriftstellerin und Übersetzerin. Beutler wuchs zunächst bei ihren Großeltern in Naugard auf und kam erst später nach Berlin zu ihren Eltern. Dort absolvierte sie ein Lehrerinnenseminar.

In Berlin tauchte Beutler in die Bohème-Szene ein und wurde Mitglied der künstlerisch-literarischen Vereinigung „Die Kommenden“, zu der auch Else Lasker-Schüler und Erich Mühsam gehörten. Ihre ersten literarischen Arbeiten erschienen in Zeitschriften wie „Simplicissimus“. Thomas Mann ermutigte sie, weitere Beiträge einzusenden. 1902 veröffentlichte sie ihren ersten Gedichtband und zog nach München.

In München arbeitete Beutler als Redakteurin bei der Zeitschrift „Jugend“ und trat vermutlich im Kabarett „Die Elf Scharfrichter“ auf. Sie war mit bekannten Künstlern wie Christian Morgenstern, Frank Wedekind und Michael Georg Conrad befreundet. 1907 heiratete sie den Schriftsteller Kurt Friedrich-Freksa. Aus ihren Beziehungen gingen zwei Söhne hervor: Peter Claus (geboren 1900) und Hans Florian (geboren 1906).

Beutlers Werke umfassen Lyrik, Dramen und Übersetzungen. Zu ihren bekanntesten Werken gehören die Gedichtbände „Gedichte“ (1902), „Neue Gedichte“ (1908) und „Leb wohl, Bohème!“ (1911). Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten lehnte sie den Beitritt zur Reichsschrifttumskammer ab und verzichtete auf weitere Veröffentlichungen. Ab 1925 lebte sie getrennt von ihrem Mann in einem kleinen Blockhaus in Seeheim am Starnberger See unter ärmlichen Verhältnissen. 1939 wurde ihre Ehe geschieden.

Margarete Beutler geriet nach ihrem Tod lange in Vergessenheit. Erst in den letzten Jahren wurde ihr Werk wiederentdeckt und neu gewürdigt. Ein auf einem Dachboden gefundener Nachlass umfasst über 200 Gedichte, mehr als 50 Erzählungen, ein Romanfragment, ein Opernlibretto sowie Briefe und Rezensionen. 2021 erschien eine Sammlung ihrer Erzählungen unter dem Titel „Ich träumte, ich hätte einen Wetterhahn geheiratet“.


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