Autor: Manfred Kyber
Kyber verbrachte seine Kindheit auf dem väterlichen Gut Paltemal in Livland. Er besuchte Gymnasien in Riga und St. Petersburg. Anschließend schrieb er sich 1900 an der Universität Leipzig ein, um Psychologie und Naturphilosophie zu studieren, brach das Studium jedoch ab, da er den nüchternen Wissenschaftsbetrieb ablehnte. In Leipzig verkehrte er lieber in Künstlerkreisen. Seine ersten Erzählungen und Gedichte erschienen in dieser Zeit.
Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1902 zog Kyber nach Berlin, wo er als Redakteur einer Jugendzeitschrift arbeitete. Später widmete er sich hauptsächlich seiner eigenen schriftstellerischen Tätigkeit. 1909 heiratete er Elisabeth Boltho von Hohenbach, die als Dichterin und Malerin bekannt war. Von 1919 bis 1921 lebte er in München und von 1921 bis 1923 in Stuttgart, wo er Verlagsschriftleiter und Schauspielkritiker war. Ab 1923 lebte er in Löwenstein bei Heilbronn.
Kybers Werk umfasst Gedichte, Dramen, Mysterien, Novellen, Tiergeschichten und Satiren. Zu seinen Werken gehören u.a. die Gedichtsammlungen „Stilles Land“ und „Genius astri“, der Roman „Die drei Lichter der kleinen Veronika“, „Gesammelte Tiergeschichten“ (1934) und „Märchen“ (1935). Er scheute sich auch nicht vor der Debatte mit Medizinern und verfasste 1932 einen Beitrag, der sich kritisch mit Tierversuchen auseinandersetzte.
Manfred Kyber war nicht nur Schriftsteller, sondern auch ein engagierter Tierschützer. Im Jahr 1930 wurde ihm in Genf der Welttierschutzpreis verliehen. Seine Schriften umfassen auch die reformatorischen Bücher „Tierschutz und Kultur“ (1925) und „Neues Menschentum“ (1931).