Autor: Luise Büchner

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Luise Büchner (1821-1877) war eine deutsche Frauenrechtlerin und Schriftstellerin. Sie wurde in Darmstadt geboren und wuchs in einer Familie mit fünf Geschwistern auf, darunter der berühmte Schriftsteller Georg Büchner. Aufgrund eines Unfalls in ihrer Kindheit hatte sie eine Rückenverkrümmung, die sie ihr Leben lang behinderte. Trotz dieser Herausforderung eignete sie sich autodidaktisch ein breites Wissen in Literatur, Mythologie, Geschichte und Fremdsprachen an.

Büchner gilt als eine der bahnbrechenden Frauenrechtlerinnen des 19. Jahrhunderts in Deutschland. Ihr bekanntestes Werk, „Die Frauen und ihr Beruf“, erschien 1855 anonym und setzte sich für eine bessere Bildung von Mädchen und eine qualifizierte Berufsausbildung von Frauen ein. Sie forderte auch die Einstellung von Lehrerinnen an Mädchenschulen anstelle von Theologen.

Neben ihrem Engagement für die Frauenbewegung war Luise Büchner auch schriftstellerisch tätig. Sie verfasste Romane, Reisebeschreibungen, Gedichte und gab zusammen mit ihrem Bruder Alexander eine Gedichtsammlung heraus. Ihre unvollendete Erzählung „Ein Dichter“ gilt als wichtiges Zeugnis über Georg Büchners Schulzeit im Darmstädter Elternhaus.

Ab 1866 arbeitete Luise Büchner eng mit Großherzogin Alice von Hessen und bei Rhein zusammen. Daraus entstanden mehrere Frauenvereine im Großherzogtum Hessen-Darmstadt, darunter der Alice-Frauenverein für Krankenpflege und der Alice-Verein für Frauenbildung und -Erwerb. Letzterer betrieb eine Verkaufsstelle für Heimarbeiterinnen und die Alice-Schule, eine Berufsfachschule für Mädchen. Zudem leitete Luise Büchner eine Art Volkshochschule für Frauen, das sogenannte Alice-Lyceum.

Luise Büchner starb 1877 in Darmstadt. Ihr Engagement für die Frauenbildung und ihre literarischen Werke haben sie zu einer bedeutenden Persönlichkeit der deutschen Frauenbewegung gemacht. In Darmstadt sind die Luise Büchner-Bibliothek und die Luise Büchner-Gesellschaft nach ihr benannt.


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