Autor: Ludwig Rubiner
Rubiner stammte aus einer ostjüdischen Familie aus Galizien. Er studierte in Berlin Medizin, wechselte aber bald zur Philosophie, wo er Musik, Kunstgeschichte, Philosophie und Literatur studierte. Während seiner Universitätszeit engagierte er sich in der Berliner Freien Studentenschaft und hielt Vorträge über Tolstoi, Strindberg und Wedekind. Er bewegte sich in der Berliner Avantgarde und lernte Schriftsteller wie Erich Mühsam, Paul Scheerbart und Herwarth Walden kennen.
Rubiner war ein vielseitiger Kritiker. Er schrieb über deutsche Literatur von Else Lasker-Schüler, Max Brod und Heinrich Mann, über Musik von Debussy, Schönberg und Puccini sowie über Malerei der Berliner Neuen Sezession, Matisse und Rousseau. 1906 verfasste er das Textbuch für die Oper „Der Nachtwächter“ seines Freundes Herwarth Walden.
Als radikaler Kriegsgegner emigrierte Rubiner 1915 in die Schweiz, wo er für die „Neue Zürcher Zeitung“ schrieb und die Exilzeitschrift „Zeit-Echo“ herausgab. Seine Idealisierung der russischen Revolution führte jedoch 1918 zu seiner Ausweisung. Nach seiner Rückkehr nach Berlin beteiligte er sich 1919 an der Gründung des „Proletarischen Theaters“.
Ludwig Rubiner starb im Alter von 38 Jahren an einer Lungenentzündung. Kurz vor seinem Tod wurde er von der „Das junge Deutschland Gesellschaft“ für sein literarisches Schaffen ausgezeichnet.