Autor: Ludwig Fahrenkrog
Fahrenkrog erlangte zunächst Anerkennung für seine sakrale, christliche Kunst, insbesondere seine Jesusbilder. 1893 erhielt er den Großen Staatspreis für sein Gemälde „Kreuzigung Christi“. Ein Stipendium ermöglichte ihm einen Aufenthalt in Rom, wo er sich jedoch von den erwarteten historistischen Kopien abwandte und stattdessen freie Landschaftsbilder schuf. Dies markierte den Beginn seiner zunehmenden Skepsis gegenüber der christlichen Tradition.
Um die Jahrhundertwende wandte sich Fahrenkrog zunehmend neuheidnisch-germanischen Themen zu. 1900 trat er aus der Kirche aus. Seine Kunst wurde nun von Natur, germanischer Mythologie und innerseelischen Konflikten geprägt. Er lehnte die modernen Richtungen der Avantgarde wie Kubismus und Expressionismus ab und blieb einem gegenständlich-symbolistischen Stil treu.
Neben seiner Malerei war Fahrenkrog auch schriftstellerisch tätig. Er veröffentlichte Bildbände wie „Lucifer“ (1913) und „Ludwig Fahrenkrog. Seine Schöpfungen und ihre Bedeutung für unser Volkstum“ (1922). Er gründete 1907 den „Deutschen Bund für Persönlichkeitskultur“, der auch die Zeitschrift „Mehr Licht!“ herausgab. 1913 gründete er die Germanische Glaubens-Gemeinschaft, deren „Hochwart“ er von 1914 bis 1952 war.
Fahrenkrog lehrte ab 1898 an der Barmer Kunstgewerbeschule, wo er 1913 zum Professor ernannt wurde. 1925 wurde er zum „External Professor of Art“ an die University of Dakota in den USA berufen. Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt er den Auftrag, die ermordeten Widerstandskämpfer Hans und Sophie Scholl nach Fotografien zu malen. Sein schriftlicher Nachlass befindet sich im Deutschen Kunstarchiv im Germanischen Nationalmuseum.