Autor: Ludwig Eichrodt

Nach seinem Studium arbeitete Eichrodt als badischer Justizbeamter an verschiedenen Orten. 1871 wurde er zum Oberamtsrichter in Lahr ernannt. Zusammen mit seinem Studienfreund Adolf Kußmaul erfand er die Figur des schwäbischen Dorflehrers Gottlieb Biedermeier. Diese Figur verkörperte einen Menschen, der in seiner kleinen Stube, seinem engen Garten und seinem bescheidenen Los als Dorfschullehrer sein irdisches Glück fand.
Eichrodt war seit seiner Schulzeit mit Viktor von Scheffel befreundet und führte einen regen Briefwechsel mit dem norddeutschen Schriftsteller Theodor Storm. Er engagierte sich in der Alten Heidelberger Burschenschaft Allemannia und dem Heidelberger Neckarbund. Zudem war er Redakteur beim Allgemeinen Deutschen Kommersbuch.
Eichrodt veröffentlichte zahlreiche Werke, darunter „Gedichte in allerlei Humoren“ (1853), „Leben und Liebe“ (1856), „Rheinschwäbisch“ (1869) und „Biedermeiers Liederlust“ (1870). Seine „Gedichte in allerlei Humoren“, die er zusammen mit Adolf Kußmaul veröffentlichte, enthielten auch „Das Buch Biedermaier“. Der Begriff „Biedermaier“ wurde später namensgebend für eine ganze Epoche.
Ludwig Eichrodt starb an seinem 65. Geburtstag in Lahr. Sein Grab befindet sich auf dem Alten Friedhof bei der Stiftskirche Lahr. Nach ihm wurde eine Grundschule in Lahr benannt.
