Autor: Louise Franziska Aston

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Louise Franziska Aston, geboren am 26. November 1814 in Gröningen bei Halberstadt, gestorben am 21. Dezember 1871 in Wangen im Allgäu, war eine deutsche Schriftstellerin und Vorkämpferin der demokratischen Revolution und Frauenbewegung. Sie stammte aus einer gebildeten Familie; ihr Vater war ein evangelischer Theologe, und ihre Mutter sorgte für eine umfassende kulturelle Bildung der Töchter. Aston war bekannt für ihre radikalen Ansichten und ihr Engagement für die Rechte der Frauen, die freie Liebe und sexuelle Selbstbestimmung. Sie wird auch als „die deutsche Sand“ bezeichnet.

Ihr Leben war von Konventionen und Brüchen geprägt. Im Alter von 17 Jahren wurde sie mit dem 23 Jahre älteren englischen Fabrikanten Samuel Aston verheiratet. Die Ehe, aus der drei Töchter hervorgingen, scheiterte jedoch. Aston emanzipierte sich und zog nach Berlin, wo sie sich in junghegelianischen Kreisen bewegte und mit ihrer unkonventionellen Lebensweise Aufsehen erregte. Sie trug Männerkleidung, rauchte Zigarren in der Öffentlichkeit und propagierte freie Liebe. Ihre provokativen Ansichten führten zu Konflikten mit den Behörden und zu ihrer Ausweisung aus Berlin.

Louise Aston war eine produktive Schriftstellerin. Zu ihren Werken gehören Gedichtsammlungen wie „Wilde Rosen“ (1846) und „Freischärler-Reminiscenzen“ (1850), die essayistische Schrift „Meine Emancipation, Verweisung und Rechtfertigung“ (1846) sowie die Romane „Aus dem Leben einer Frau“ (1847), „Lydia“ (1848) und „Revolution und Conterrevolution“ (1849). In ihren Werken setzte sie sich kritisch mit den gesellschaftlichen Verhältnissen auseinander und forderte die Emanzipation der Frau. Ihr Roman „Aus dem Leben einer Frau“ basiert auf ihren eigenen Erfahrungen in der Ehe mit Samuel Aston.

Während der Revolution von 1848 engagierte sich Aston politisch. Sie pflegte Verwundete im Schleswig-Holsteinischen Feldzug und stand in Kontakt mit radikalen Demokraten. Nach dem Scheitern der Revolution setzte sie sich weiterhin für ihre Ideale ein, was ihr jedoch Anfeindungen und Verfolgungen einbrachte. Sie heiratete 1850 den Arzt Daniel Eduard Meier, den sie auf dem Schlachtfeld kennengelernt hatte, und wanderte mit ihm durch verschiedene Länder.

Trotz ihres Engagements und ihrer literarischen Tätigkeit geriet Louise Aston nach ihrem Tod in Vergessenheit. Erst in den letzten Jahrzehnten wurde sie von der feministischen Literaturwissenschaft wiederentdeckt und als eine der mutigsten und selbstbewusstesten Frauen des 19. Jahrhunderts gewürdigt. Ihre Werke sind ein wichtiger Beitrag zur Geschichte der Frauenbewegung und der demokratischen Bestrebungen in Deutschland.


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