Autor: Louise Aston
Louise Aston war die jüngste Tochter des Theologen Johann Gottfried Hoche und seiner Frau Louise Charlotte. Im Alter von 17 Jahren wurde sie mit dem 23 Jahre älteren englischen Fabrikanten Samuel Aston verheiratet. Die Ehe war unglücklich und wurde 1839 geschieden, jedoch versöhnten sie sich und heirateten 1842 erneut, bevor sie sich 1844 endgültig trennten. Aston lebte ein extravagantes Leben und provozierte in Magdeburg und Göttingen Skandale.
Aston zog nach Berlin, wo sie in revolutionären Kreisen verkehrte. Sie erregte Aufsehen, da sie unverheiratet mit dem Schriftsteller Rudolph Gottschall zusammenlebte, Männerkleidung trug, Zigarre rauchte und Kneipen besuchte. Dies führte zu Anzeigen bei der Polizei und zu sexistischen Vorwürfen. Sie gab die Zeitschrift „Der Freischärler“ heraus und gründete den Club Emanzipierter Frauen.
Nachdem ihr Mann verhaftet und sie aus Berlin abgeschoben wurde, zog sie nach Bremen. Dort schrieb sie ihren Roman „Revolution und Conterrevolution“. 1849 erschien ihre Gedichtsammlung „Freischärler-Reminiscenzen“. Ihre radikalen Texte stießen auf Kritik, auch aus den Reihen der Frauenbewegung. Aston setzte sich für Demokratie, freie Liebe und Sexualität ein. Sie kritisierte die Ehe und glaubte an die Liebe außerhalb der Ehe.
Zu ihren Werken gehören „Wilde Rosen“ (1846), „Meine Emanzipation, Verweisung und Rechtfertigung“ (1846), „Aus dem Leben einer Frau“ (1847), „Lydia“ (1848), „Revolution und Conterrevolution“ (1849) und „Freischärler-Reminiscenzen“ (1850). Louise Aston gilt als eine der mutigsten und selbstbewusstesten deutschen Frauen des 19. Jahrhunderts.