Autor: Lao-Tse

Traditionell wird Lao-Tse als Li Er geboren im Staat Chu während der Frühlings- und Herbstperiode Chinas angesehen. Er soll als Archivar am Hofe der Zhou-Dynastie tätig gewesen sein. Der Legende nach traf er Konfuzius und beeindruckte ihn. Da er den Verfall des Reiches voraussah, verließ er das Land. Am westlichen Rand des chinesischen Reiches wurde er von einem Beamten erkannt, der ihn bat, seine Weisheit niederzuschreiben.
Das Ergebnis dieser Niederschrift ist das „Tao Te Ching“ (auch „Laozi“ genannt), das als das Hauptwerk des Taoismus gilt. Es wird jedoch vermutet, dass das Tao Te Ching das Werk vieler Autoren über einen längeren Zeitraum sein könnte. Das Buch ist eine anti-autoritäre Abhandlung, die besagt, dass der Weg der Tugend im Nicht-Handeln (Wu Wei) liegt, durch die Anerkennung der natürlichen, universellen Kraft, die als Tao bekannt ist.
Die Lehren des Lao-Tse betonen die Bedeutung von Natürlichkeit, Spontaneität und dem Leben im Einklang mit dem Tao. Er lehrte, dass Menschen glücklichere und erfülltere Leben führen können, indem sie sich dem natürlichen Fluss des Tao anpassen, anstatt sich ihm zu widersetzen. Im Taoismus wird Nicht-Handeln (Wu Wei) als ein Schlüsselkonzept angesehen, das bedeutet, dass man nicht erzwingen oder eingreifen soll, sondern den Dingen ihren Lauf lassen soll.
Lao-Tse gilt als eine zentrale Figur der chinesischen Kultur und seine Philosophie hat einen tiefgreifenden Einfluss auf das chinesische Denken und die Spiritualität gehabt. Seine Lehren haben auch im Westen Anklang gefunden, wo er als ein Weiser und Philosoph verehrt wird, der Einblicke in ein friedliches und harmonisches Leben bietet. Hermann Hesse war einer der westlichen Gelehrten, der Lao-Tses Werk ins Deutsche übersetzte.
