Autor: Klabund

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Alfred Georg Hermann Henschke, besser bekannt unter seinem Pseudonym Klabund, war ein vielseitiger deutscher Schriftsteller, der am 4. November 1890 in Crossen an der Oder geboren wurde und am 14. August 1928 in Davos verstarb. Sein Künstlername, Klabund, leitete sich aus einer Kombination der Wörter „Klabautermann“ und „Vagabund“ ab, was seine selbstgewählte Identität als wandernder Poet widerspiegelte. Klabunds Werk umfasst Gedichte, Romane, Dramen, Erzählungen und Nachdichtungen.

Klabunds frühes Leben war von einer Tuberkuloseerkrankung geprägt, die ihn ab dem 16. Lebensjahr immer wieder zu Kuraufenthalten zwang. Er studierte Philosophie, Philologie und Theaterwissenschaft in München, Berlin und Lausanne, brach das Studium jedoch ab und widmete sich der Schriftstellerei. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs zeigte Klabund zunächst patriotische Begeisterung, die sich jedoch später in eine Ablehnung von Krieg und Nationalismus wandelte. Beeinflusst wurde er dabei von Brunhilde Heberle, seiner späteren Frau.

Klabunds literarisches Schaffen zeichnet sich durch seine Wandlungsfähigkeit und seinen experimentellen Umgang mit Sprache aus. Er bediente sich verschiedener Stilelemente, von Neuromantik über Naturalismus bis hin zu expressionistischer Dramatik. Seine Werke waren oft von Erotik und Pazifismus geprägt, was zu Anfeindungen führte. Klabund verfasste zahlreiche Dramen, darunter sein bekanntestes Werk „Der Kreidekreis“, das Bertolt Brecht zu seinem „Kaukasischen Kreidekreis“ inspirierte.

Neben seinen eigenen Werken schuf Klabund auch Adaptionen und Nachdichtungen aus anderen Sprachen, insbesondere aus dem Persischen, Japanischen und Chinesischen. Er übertrug Gedichte von Li Tai-pe und Hafis ins Deutsche und setzte sich intensiv mit fernöstlicher Literatur auseinander. Klabunds Interesse an fremden Kulturen und Literaturen spiegelte sich auch in seinen Romanen wider, in denen er historische Figuren ins Legendäre entrückte und ihnen persönliche Züge verlieh.

Klabund starb im Alter von 37 Jahren an den Folgen seiner Tuberkuloseerkrankung. Trotz seines kurzen Lebens hinterließ er ein umfangreiches und vielfältiges Werk, das ihn zu einem bedeutenden Vertreter der deutschen Literatur zwischen Impressionismus und Expressionismus macht. Sein Werk umfasst 25 Dramen und 14 Romane, von denen einige erst posthum veröffentlicht wurden.


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