Autor: Karoline von Günderode
Nach dem Tod ihres Vaters zog Karoline mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern nach Hanau. Mit 17 Jahren trat sie in ein evangelisches Damenstift ein, wo sie ein zurückgezogenes Leben führte. Dort widmete sie sich historischen, philosophischen, naturwissenschaftlichen und mythologischen Studien.
Günderrode fühlte sich in der Rolle der Frau eingeengt und sehnte sich nach einem freieren, selbstbestimmteren Leben. Dies spiegelt sich in ihren Werken wider, in denen sie Themen wie unerfüllte Liebe, die Rolle der Frau und die Faszination des Todes behandelt. Sie veröffentlichte ihre Schriften unter dem Pseudonym Tian. Zu ihren Werken gehören „Gedichte und Phantasien“ (1804), „Poetische Fragmente“ (1805) und das Drama „Udohla“ (1805).
Eine unglückliche Liebe zu dem verheirateten Professor Friedrich Creuzer trug zu ihrer Verzweiflung bei. Creuzer schätzte ihre Dichtung und half ihr, diese zu verlegen. Als Creuzer während einer Krankheit seiner Frau die Aufgabe der Beziehung zu Karoline schwor, verzweifelte Günderrode.
Karoline von Günderrode nahm sich in Winkel am Rhein das Leben. Ihr Werk fasziniert bis heute durch die Kraft und Radikalität, mit der sie ihre Gefühle ausdrückte. Sie gilt als eine der schillerndsten und tragischsten Figuren der deutschen Romantik.