Autor: Karl Wilhelm Ramler
Ramlers Werk umfasst Oden, Elegien, Fabeln, Lehrgedichte und Übersetzungen. Seine Dichtung zeichnet sich durch Klarheit, Eleganz und eine an der Antike orientierte Formstrenge aus. Er war bestrebt, die deutsche Sprache und Dichtung zu veredeln und orientierte sich dabei an klassischen Vorbildern. Ramler übersetzte unter anderem Werke von Horaz, Properz und Martial.
Als Literaturtheoretiker setzte sich Ramler für eine rationale und moralisch fundierte Dichtung ein. Er forderte von den Dichtern, dass sie die Vernunft ansprechen und zur moralischen Verbesserung des Publikums beitragen sollten. Seine „Einleitung in die schönen Wissenschaften“ (1761) war ein einflussreiches Lehrbuch, das die literarischen Prinzipien der Aufklärung vermittelte.
Ramler war ein wichtiger Förderer junger Talente und stand in engem Kontakt mit anderen bedeutenden Persönlichkeiten der Aufklärung, wie Moses Mendelssohn und Gotthold Ephraim Lessing. Er war Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften und trug zur Etablierung Berlins als einem Zentrum der Gelehrsamkeit und Kultur bei.
Karl Wilhelm Ramler starb 1798 in Berlin. Sein Werk und seine theoretischen Schriften hatten einen nachhaltigen Einfluss auf die Entwicklung der deutschen Literatur im 18. Jahrhundert. Er gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Anakreontik und der empfindsamen Lyrik in Deutschland.