Autor: Karl von Gerok

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Karl Friedrich von Gerok, ab 1868 Karl von Gerok, wurde am 30. Januar 1815 in Vaihingen an der Enz geboren und starb am 14. Januar 1890 in Stuttgart. Er war ein bedeutender deutscher Theologe und Lyriker des 19. Jahrhunderts. Sein Werk zeichnete sich durch religiöse Dichtung, Predigten und vaterländische Lyrik aus.

Gerok besuchte das Eberhard-Ludwigs-Gymnasium in Stuttgart, wo Gustav Schwab sein Talent förderte. Anschließend studierte er am Evangelischen Stift Tübingen Theologie. Nach seinem Studium wirkte er als Vikar und später als Diakonus in verschiedenen Gemeinden. Ab 1849 war er in Stuttgart an der Hospital- und Stiftskirche tätig, später als Archidiakonus und Stadtpfarrer. Im Jahr 1868 wurde er zum Oberhofprediger ernannt.

Sein dichterisches Werk umfasste sowohl geistliche als auch weltliche Lyrik. Besonders bekannt wurde er durch seine Sammlung „Palmblätter“ (1857), die ihn zu einem der populärsten geistlichen Dichter seiner Zeit machte. Seine Gedichte zeichnen sich durch sittlichen Ernst, Naturschilderungen, Empfindsamkeit, Humor und klare Form aus. Neben den „Palmblättern“ veröffentlichte er weitere Gedichtbände wie „Pfingstrosen“ und „Unter dem Abendstern“.

Gerok war auch ein gefragter Prediger und veröffentlichte mehrere Predigtbände. In seinen Predigten legte er Wert auf Verständlichkeit, Herzlichkeit und praktische Anwendbarkeit des Glaubens. Theologisch wird er als Vermittlungstheologe eingeordnet, der versuchte, den biblischen Glauben mit der modernen Kultur in Einklang zu bringen.

Für seine Verdienste wurde Gerok mehrfach geehrt. 1866 wurde er Ehrenbürger von Stuttgart. In Stuttgart und seinem Geburtsort Vaihingen an der Enz wurden Straßen nach ihm benannt. Karl von Gerok gilt als wichtiger Vertreter des religiösen und patriotischen Schrifttums im Deutschland des 19. Jahrhunderts.


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