Autor: Karl Friedrich Kretschmann

Kretschmann besuchte das Reformgymnasium in seiner Heimatstadt Zittau. Ab 1757 studierte er Rechtswissenschaften an der Universität Wittenberg, wo er 1762 promovierte. 1764 wurde er Oberamtsadvokat in Zittau und 1774 Gerichtsaktuarist. Aufgrund von Krankheit wurde er 1797 in den Ruhestand versetzt.
Bereits während seines Studiums in Wittenberg wurde Kretschmann 1759 Mitglied der dortigen Deutschen Gesellschaft. Er veröffentlichte anonym dramatische Bearbeitungen und Übersetzungen. Später folgten Lustspiele. Literarischen Ruhm erlangte er als Dichter zeittypischer und anachronistischer Lyrik und wandte sich dem historischen, mystifizierenden Bardengesang zu.
Gemeinsam mit Friedrich Gottlieb Klopstock bearbeitete er den Stoff der Varusschlacht und interpretierte die Vermittlung der spezifisch „deutschen Mythologie“ in einer aktionsreichen, episch-lyrischen Mischform. Zudem verfasste er verschiedene Einzelveröffentlichungen in Zeitschriften und Jahrbüchern. Seine gesammelten Werke erschienen von 1784 bis 1805 in sieben Bänden.
Kretschmann heiratete 1764 eine Tochter des Rektors Gerlach, die jedoch wenige Monate nach der Hochzeit verstarb. 1774 heiratete er erneut. Insgesamt hatte er elf Kinder, von denen ihn vier überlebten.
