Autor: Justus Friedrich Wilhelm Zachariae

Seine erste Anstellung erhielt er 1748 als Hofmeister am Collegium Carolinum in Braunschweig. Hier übernahm er auch die Aufsicht über die Druckerei, den Verlag und die Buchhandlung, deren Erträge dem fürstlichen Großen Waisenhaus BMV zugutekamen. Zachariae engagierte sich auch wirtschaftlich und erhielt 1767 die Anweisung, die Papierfabrikation im Herzogtum zu fördern, wobei er Versuche zur Verbesserung der heimischen Fabrikate durchführte. Ab 1762 übernahm er die Aufsicht über die Buchdruckerei und Buchhandlung des fürstlichen Waisenhauses. Er gab die vom Herzog Carl I. finanzierten „Braunschweigischen Intelligenzblätter“ heraus und leitete ab 1768 auch die „Braunschweigischen neuesten Nachrichten“.
Zachariae war ein vielseitiger und gewandter Schriftsteller und Poet. Sein Werk umfasst zahlreiche Kleinepen, Fabeln, Lieder, Oden und Kantaten. Er versuchte sich auch als Übersetzer und übersetzte unter anderem Miltons „Das verlorene Paradies“. Bereits im Alter von 18 Jahren veröffentlichte er 1744 sein berühmtestes Werk, das Versepos „Der Renommiste“, ein komisches Heldengedicht, das zusammen mit dem Werk „Das Schnupftuch“ in einem Band erschien.
„Der Renommiste“ ist ein Sittengemälde des Studentenlebens in Leipzig und Jena, das die unterschiedlichen studentischen Kulturen dieser Städte beschreibt. Das Werk gilt als „unerreicht“ in der Darstellung der deutschen studentischen Kultur des 18. Jahrhunderts und hatte viele Nachahmer bis ins 19. Jahrhundert. In seinen satirisch-komischen Versepen lehnte sich Zachariae an Alexander Pope an. Neben seinen komischen Werken schrieb Zachariae auch ernste Epen, bearbeitete Volksbücher und Fabeln und übersetzte John Milton.
Zachariae freundete sich in Braunschweig mit Gotthold Ephraim Lessing an, der auch Gast auf seiner Hochzeit mit Henriette Wegener im Jahr 1773 war. Er starb 1777 im Alter von 50 Jahren an Wassersucht.
