Autor: Johanne Charlotte Unzer
Sie war die Tochter des Organisten und Musikdirektors Johann Gotthilf Ziegler und seiner Frau Anna Elisabeth, geborene Krüger. Ihr Onkel, der Mediziner Johann Gottlob Krüger, erkannte und förderte ihr Interesse an Literatur, Philosophie und Naturwissenschaften. 1751 heiratete sie den Arzt und Schriftsteller Johann August Unzer und zog mit ihm nach Altona.
Unzers Werk umfasst sowohl Gedichtbände als auch philosophische Schriften. Zu ihren bekanntesten Werken gehören „Grundriß einer Weltweisheit für das Frauenzimmer“ (1751), in dem sie philosophische Themen für ein weibliches Publikum zugänglich machte, und „Versuch in Scherzgedichten“ (1751). Ihr Ziel war es, die Bildung von Frauen zu fördern und sie für philosophische und wissenschaftliche Themen zu begeistern.
Sie erlangte zu Lebzeiten Anerkennung und war Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaften in Helmstedt und Göttingen. 1753 wurde ihr die Dichterkrone einer „Poeta laureata“ verliehen. Ihre Schriften zur Popularphilosophie der Aufklärung fanden ein breites Publikum, gerieten aber später weitgehend in Vergessenheit.
In jüngerer Zeit ist das Interesse an Johanne Charlotte Unzer und ihrem Werk wieder gestiegen. Ihre Schriften werden im Rahmen des Schulunterrichts behandelt und ihre Beiträge zur Aufklärung und zur Frauenbildung werden neu gewürdigt. Unzers Werk bietet einen Einblick in die intellektuelle Welt des 18. Jahrhunderts und die Rolle der Frau in dieser Zeit.