Autor: Johann Peter Hebel
Hebel verbrachte seine Kindheit teils in Basel, teils in Hausen im Wiesental, dem Heimatdorf seiner Mutter. Er besuchte Schulen in Hausen, Schopfheim und Karlsruhe, bevor er Theologie in Erlangen studierte. Nach dem Studium arbeitete er als Hauslehrer und Vikar. Ab 1791 unterrichtete er am Gymnasium in Karlsruhe, wo er später auch Hofdiakon und Professor wurde.
Sein literarisches Werk umfasst Gedichte, Kalendergeschichten und biblische Geschichten. Die „Allemannischen Gedichte“ (1803) schildern in alemannischer Mundart die Landschaft und Lebensart des badischen Raumes. Seine Kalendergeschichten, die ab 1807 im „Rheinländischen Hausfreund“ erschienen, zeichnen sich durch eine Verbindung von Volkstümlichkeit und tiefgründigen Aussagen aus. Eine Auswahl dieser Geschichten wurde 1811 unter dem Titel „Das Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes“ veröffentlicht und erfuhr große Beliebtheit.
Hebel war auch als Theologe und Pädagoge tätig. Er wirkte an der Schaffung der evangelisch-protestantischen Landeskirche Badens mit und verfasste ein neues Schulbuch für den Religionsunterricht. 1819 wurde er zum ersten Prälaten der lutherischen Landeskirche ernannt und war dadurch Mitglied der Badischen Ständeversammlung. Als Landtagsabgeordneter setzte er sich für Bildung, Kirche und Soziales ein.
Johann Peter Hebel verband in seinem Werk das Volkstümliche mit tieferen Gedanken. Er fand Anerkennung bei bedeutenden Dichtern und Denkern wie Goethe, Keller und Tolstoi. Hebel starb 1826 auf einer Dienstreise in Schwetzingen. Sein Werk wird bis heute geschätzt, und ihm zu Ehren wurden zahlreiche Ehrungen verliehen, darunter der Johann-Peter-Hebel-Preis.