Autor: Johann Heinrich Merck

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Johann Heinrich Merck (1741-1791) war ein vielseitiger deutscher Gelehrter, Kritiker, Schriftsteller und Naturforscher der Aufklärungszeit. Er wurde in Darmstadt geboren und verbrachte dort fast sein ganzes Leben. Merck war bekannt für seine scharfsinnigen Rezensionen, Essays und Erzählprosa. Er nahm sich 1791 in Darmstadt das Leben.

Merck studierte zunächst Theologie in Gießen und später in Erlangen, wo er sich der Deutschen Gesellschaft anschloss. Er verließ Erlangen ohne Abschluss und studierte an der Dresdner Kunstakademie. 1766 heiratete er Louise Françoise Charbonnier. Ab 1767 war er in Darmstadt als Sekretär der Geheimen Kanzlei, Kriegszahlmeister und Kriegsrat tätig.

Merck war eine zentrale Figur des Darmstädter Kreises der Empfindsamen und machte sein Haus zu einem Treffpunkt für Gelehrte. Er war Herausgeber der „Frankfurter Gelehrten Anzeigen“ und trug zum „Teutschen Merkur“ bei. Sein Werk umfasste literarische, kunsthistorische und naturwissenschaftliche Themen. Er war bekannt für seine scharfe Beobachtungsgabe und seinen kritischen Geist.

Besondere Bedeutung erlangte Merck durch seine Freundschaft und seinen regen Briefwechsel mit Johann Wolfgang von Goethe. Er beeinflusste Goethe in vielerlei Hinsicht und diente ihm als Mentor. Goethe schuf den Mephisto im „Faust“ nach Mercks Vorbild. Merck beschäftigte sich intensiv mit Naturwissenschaften und legte umfangreiche Sammlungen an.

Trotz seines Erfolgs und Einflusses litt Merck unter finanziellen Schwierigkeiten und Depressionen. Seine Baumwollfabrikation scheiterte, und er sah sich gezwungen, seinen Gutshof zu verkaufen. Am 27. Juni 1791 nahm er sich das Leben. Merck gilt als Prototyp des modernen Intellektuellen und sein Werk wird bis heute geschätzt.


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