Autor: Johann Georg Jacobi

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Johann Georg Jacobi wurde am 2. September 1740 in Pempelfort bei Düsseldorf geboren und starb am 4. Januar 1814 in Freiburg im Breisgau. Er war ein deutscher Dichter und Publizist, der heute oft im Schatten seines Bruders, des Philosophen Friedrich Heinrich Jacobi, steht. Zu seiner Zeit war Johann Georg jedoch als Dichter, Schöngeist und Herausgeber mindestens ebenso bekannt.

Entgegen seiner ursprünglichen Neigung zur Dichtkunst studierte Jacobi von 1763 bis 1766 Theologie in Göttingen sowie Rechtswissenschaften und Philologie in Helmstedt, Marburg, Leipzig und Jena. Im Jahr 1766 erhielt er eine Professur für Philosophie in Halle. Seine dichterischen Ambitionen wurden jedoch neu entfacht, als er Wilhelm Ludwig Gleim kennenlernte, der ihn in seinen literarischen Bestrebungen ermutigte.

Um Jacobi an sich zu binden, verschaffte ihm Gleim 1769 eine Stelle als Kanonikus am Dom zu Halberstadt. Dort verfasste Jacobi, ähnlich wie sein Gönner, Liebes- und Trinklieder im Stil des altgriechischen Lyrikers Anakreon. Diese Werke trugen vermutlich zu seiner späteren Berufung an die Universität Freiburg bei, führten aber auch zu Konflikten mit anderen Schriftstellern, die anakreontische Dichtung als oberflächlich ablehnten.

1774 kehrte Jacobi nach Düsseldorf zurück und wurde Mitherausgeber der Literaturzeitschrift „Teutscher Merkur“ zusammen mit Christoph Martin Wieland. Er gründete auch die Damenzeitschrift „Iris“, eine „Literarische Vierteljahrsschrift für Frauenzimmer“. 1784 wurde Jacobi von Kaiser Joseph II. als Professor der Schönen Wissenschaften an die Universität Freiburg berufen. Seine Berufung als Protestant an die katholische Universität wurde von einigen als Provokation angesehen.

Trotz anfänglicher Anerkennung erntete Jacobi auch Kritik. Klopstock verspottete ihn, und Herder bezeichnete seine Werke als „faden Unsinn“. Dennoch prägte Jacobi das literarische Leben in Freiburg und förderte mit seiner Schwarzwalddichtung das regionale Bewusstsein.


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