Autor: Johann Gaudenz von Salis-Seewis
Salis-Seewis begann seine Karriere als Offizier in der Schweizergarde in Paris. Ab 1780 verfasste er Gedichte, die in deutschen und Schweizer Zeitschriften veröffentlicht wurden. Sein 1782 entstandenes „Herbstlied“, das 1799 von Reichardt vertont wurde, ist heute als Volkslied bekannt. Es schildert die Zeit der Weinlese in der Herrschaft Maienfeld.
Nach seiner Rückkehr in die Schweiz engagierte sich Salis-Seewis in der Politik und gehörte der regimekritischen Partei der Patrioten an. 1798 musste er in die Helvetische Republik fliehen und wurde dort im Zweiten Koalitionskrieg zum Generalstabschef ernannt. Später übte er zivile Funktionen in der Helvetischen Republik und in Graubünden aus, nachdem dieses ein Kanton der Schweiz geworden war.
Salis-Seewis unternahm eine Reise in die Niederlande und nach Deutschland, wo er Goethe, Herder, Schiller, Wieland und Matthisson traf. Seine Werke thematisieren oft Natur und Heimat, die er auf frische, volkstümliche, poetische und sehnsüchtige Weise beschreibt. Viele seiner Gedichte wurden vertont, unter anderem von Franz Schubert.
Zu seinen Werken gehören „Gedichte / Gesammelt durch seinen Freund Friedrich Matthisson“ (1793) und „Gesammelte Gedichte“, herausgegeben von C. Erni (1964). Sein „Herbstlied“ „Bunt sind schon die Wälder“ ist bis heute ein bekanntes Volkslied.