Autor: Hermann Ludwig Allmers

Allmers wuchs als einziges Kind wohlhabender Eltern auf einem Bauernhof in Rechtenfleth auf. Sein Vater war Vogt und Hausmann, seine Mutter Pastorentochter. Er erhielt zunächst Hausunterricht und bildete sich autodidaktisch weiter. Sein Interesse galt zunächst der Naturkunde, später der Antike und der Geschichte seiner Heimat. Sein Vater ermöglichte ihm Reisen durch Deutschland, die Alpen und Oberitalien, über die er in Bremer Zeitungen berichtete.
In den 1840er-Jahren engagierte sich Allmers in der Volksbildung und gründete einen Gesangsverein und eine Volksbibliothek. Nach dem Tod seines Vaters 1849 übernahm er den elterlichen Hof. Seine Reisen führten ihn zu bekannten Persönlichkeiten wie Carl Ritter und Heinrich Riehl, die ihn dazu anregten, seine „Norddeutschen Vegetationsbilder“ zu vertiefen, woraus sein bekanntestes Werk, das „Marschenbuch“, entstand.
Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit war Allmers auch politisch aktiv und übernahm nach dem Tod seines Vaters das Amt des Gemeindevogtes. Er setzte sich für ein aufgeklärtes Christentum ein und engagierte sich in einem „Verein zur Unterstützung politisch Verfolgter“. Ab 1860 gestaltete er sein Haus und seinen Garten in Rechtenfleth um.
Zu Allmers‘ Werken gehören das „Marschenbuch“ (1858), „Römische Schlendertage“ (1868) und „Fromm und Frei“ (1889). Johannes Brahms vertonte zwei seiner Gedichte: „Feldeinsamkeit“ und „Spätherbst“.
