Autor: Hans Schiebelhuth
Nach seinem Militärdienst im Ersten Weltkrieg, aus dem er schwer verwundet zurückkehrte, pflegte Schiebelhuth enge Kontakte zu Münchner Künstlern. Er schrieb für Zeitschriften wie „Der Weg“ und „Münchner Blätter für Dichtung und Graphik“. Von 1919 bis 1920 war er Mitherausgeber der hannoverschen Zeitschrift „Der Zweemann“. Er war eng mit Carl Zuckmayer befreundet und hatte Verbindungen zum Kreis um Stefan George. In Darmstadt arbeitete er mit Carlo Mierendorff, Theodor Haubach und Fritz Usinger an der Zeitschrift „Das Tribunal“.
Schiebelhuths Werk umfasst Gedichte, Prosa und Übersetzungen. Zu seinen Werken gehören „Der Hakenkreuzzug“ (1920), „Wegstern“ (1921) und „Schalmei vom Schelmenried“ (1933). Bekannt wurde er vor allem durch seine kongeniale Übersetzung der Romane „Schau heimwärts, Engel!“ und „Vom Tod zum Morgen“ von Thomas Wolfe. Seine Übersetzungen trugen dazu bei, dass Wolfe in Deutschland bekannter wurde als in seinem Heimatland.
Im Jahr 1937 reiste Schiebelhuth mit seiner Frau, der US-Amerikanerin Alice True Williams, in die Vereinigten Staaten, um sich in New York wegen eines Herzleidens behandeln zu lassen. Er kehrte nicht nach Deutschland zurück, blieb aber in brieflichem Kontakt mit deutschen Freunden. Seine Ablehnung des Nationalsozialismus wird in seinem 1932 erschienenen Werk „Der Hakenkreuzzug“ deutlich.
Hans Schiebelhuth starb am 14. Januar 1944 in East Hampton, New York. Im Jahr 1947 wurde ihm posthum der Georg-Büchner-Preis des Jahres 1945 verliehen. In Darmstadt erinnern eine Straße und eine Steintafel an den Schriftsteller. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Waldfriedhof Darmstadt.