Autor: Gottlieb Konrad Pfeffel

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Gottlieb Konrad Pfeffel, geboren am 28. Juni 1736 in Colmar, war ein deutschsprachiger Schriftsteller, Militärwissenschaftler und Pädagoge aus dem Elsass. Seine Familie stammte aus der Markgrafschaft Baden. Pfeffel verlor seinen Vater, als er noch sehr jung war. Er starb am 1. Mai 1809 in Colmar.

Pfeffel begann 1751 ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Halle. Dort hörte er auch Vorlesungen des Philosophen Christian Wolff. Ein Augenleiden zwang ihn jedoch 1753, sein Studium abzubrechen. Nach Aufenthalten in Dresden und Leipzig, wo er Christian Fürchtegott Gellert kennenlernte, kehrte er 1754 nach Colmar zurück. Im Jahr 1758 erblindete er vollständig infolge eines Katarakts.

Trotz seiner Erblindung entfaltete Pfeffel eine rege Tätigkeit. 1763 wurde er Hofrat in Darmstadt. 1773 gründete er in Colmar die École militaire, später Académie militaire, eine Erziehungsanstalt vor allem für Söhne des französischen, deutschen und Schweizer Adels. Seine Erziehungsprinzipien waren von Rousseau und Vertretern der Philanthropie bestimmt. Zu seinen Schülern gehörten unter anderem Philipp Emanuel von Fellenberg und Carl zu Isenburg.

Pfeffel war Mitglied der Helvetischen Gesellschaft und wurde 1783 Ehrenmitglied des Grossrats von Biel. Er engagierte sich auch in kirchlichen Leitungsgremien und gelehrten Gesellschaften. Nach dem Verlust seines Vermögens in der Französischen Revolution war er gezwungen, durch Veröffentlichungen in Almanachen und Zeitschriften seine Familie zu ernähren.

Sein Werk umfasst Fabeln, Erzählungen und Gedichte mit sozialkritischem und politischem Lehrgehalt. Beeinflusst von Christian Fürchtegott Gellert, schrieb er Fabeln und erzählende Gedichte wie „Die Tabakspfeife“ und „Der Vatermörder“. Einige seiner Texte wurden von Ludwig van Beethoven, Joseph Haydn und Franz Schubert vertont. Zu seinen Werken gehören „Poetische Versuche“ und „Prosaische Versuche“.


Gedichte