Autor: Gotthold Ephraim Lessing
Lessing erhielt zunächst Hausunterricht von seinem Vater und besuchte später die Lateinschule in Kamenz. Seine überdurchschnittliche Begabung ermöglichte ihm den Besuch der Fürstenschule St. Afra in Meißen. Anschließend begann er 1746 ein Theologiestudium in Leipzig, wandte sich aber bald dem Theater zu. In Berlin arbeitete er als Journalist und Theaterkritiker und veröffentlichte zusammen mit Friedrich Nicolai und Moses Mendelssohn die „Briefe, die neueste Literatur betreffend“.
Sein literarisches Werk umfasst Tragödien, Komödien, Fabeln, Gedichte, sowie ästhetische und theologiekritische Schriften. Zu seinen bekanntesten Werken gehören das bürgerliche Trauerspiel „Miß Sara Sampson“ (1755), das Lustspiel „Minna von Barnhelm“ (1767), die Tragödie „Emilia Galotti“ (1772) und das Ideendrama „Nathan der Weise“ (1779). Lessing arbeitete 1767 als Dramaturg und Berater am Hamburger Nationaltheater und ab 1770 als Bibliothekar in Wolfenbüttel.
Lessings Werke thematisieren oft das Verhältnis zwischen Gefühl und Ehrbegriff, wie in „Minna von Barnhelm“. „Nathan der Weise“ ist ein Plädoyer für Toleranz und Humanität, in dem Lessing die Gleichwertigkeit der Religionen betont. Seine Dramen zeichnen sich durch eine Abkehr von antiken Vorbildern aus und begründeten das neuere deutsche Drama. Lessing trug maßgeblich zur Entwicklung des Theaters bei und beeinflusste die öffentliche Wirkung von Literatur nachhaltig.
Gotthold Ephraim Lessing starb am 15. Februar 1781 in Braunschweig. Er litt seit einigen Jahren unter gesundheitlichen Problemen. Trotz seines relativ kurzen Lebens von 52 Jahren hinterließ er ein beeindruckendes Werk, das bis heute in den Theatern aufgeführt wird und ihn zu einem der wichtigsten Vertreter der Aufklärung macht.