Autor: Gerrit Engelke
Nach dem Besuch der Volksschule absolvierte Engelke eine Lehre als Maler und Lackierer und arbeitete anschließend in verschiedenen Betrieben. Neben seiner Arbeit besuchte er Abendkurse an der Kunstgewerbeschule in Hannover, wo er zwei Preise für seine Aquarelle und Zeichnungen erhielt. Seine Familie wanderte nach Amerika aus, während er in Deutschland blieb.
Engelkes literarische Karriere begann mit der Veröffentlichung seiner Gedichte in der von Paul Zech herausgegebenen Zeitschrift „Das neue Pathos“. Richard Dehmel förderte sein Talent und vermittelte ihn an die „Werkleute auf Haus Nyland“. Engelke entwickelte sich zu einem proletarischen Schriftsteller, der in seinen Werken die Lebensrealität der Arbeiterklasse thematisierte. Gemeinsam mit Heinrich Lersch und Karl Zielke verfasste er den Kriegslyrikband „Schulter an Schulter“.
Seine Gedichte zeichnen sich durch eine einzigartige Weise aus, die Zeitstimmung einzufangen und neue Formen zu entwickeln, um seine erlebten Welten sprachlich zu fassen. Er verzichtete dabei auf tradierte künstlerische Möglichkeiten. Zu seinen Werken gehören „Rhythmus des neuen Europa“, „Gesang der Welt“ und „Briefe der Liebe“.
Trotz seines frühen Todes hinterließ Gerrit Engelke ein bedeutendes Werk, das ihm einen festen Platz in der deutschen Arbeiterdichtung sicherte. Die Stadt Hannover verlieh von 1979 bis 2005 den Gerrit-Engelke-Preis für Literatur in seinem Gedenken. Sein Nachlass befindet sich im Gerrit Engelke-Archiv der Stadtbibliothek Hannover und im Fritz-Hüser-Institut für Literatur und Kultur der Arbeitswelt in Dortmund.