Autor: Gerhard Tersteegen

Ursprünglich sollte Tersteegen Theologie studieren, doch finanzielle Schwierigkeiten verhinderten dies. Stattdessen absolvierte er eine Kaufmannslehre und arbeitete später als Bandweber. Er fand jedoch wenig Erfüllung in diesen Berufen und wandte sich stattdessen der Religion zu.
Tersteegen wirkte als Seelsorger, Prediger und Schriftsteller. Er war bekannt für seine mystischen und pietistischen Schriften, die großen Einfluss auf die religiöse Bewegung seiner Zeit hatten. Er übersetzte auch Werke bekannter Mystiker und erschloss sie so dem deutschsprachigen Publikum. Zu seinen bekanntesten Werken gehören das „Geistliche Blumengärtlein“, der „Weg der Wahrheit“ und die „Auserlesenen Lebensbeschreibungen heiliger Seelen“.
Tersteegens Theologie betonte die persönliche Erfahrung Gottes und die innere Umkehr. Er lehrte, dass wahre Frömmigkeit nicht in äußerlichen Handlungen besteht, sondern in der beständigen Übung des Herzens, um es zur Wohnung Gottes zu machen. Die Bibel betrachtete er als einen „Liebesbrief Gottes“.
Gerhard Tersteegens Lieder und Schriften sind bis heute populär und werden in verschiedenen kirchlichen Kontexten verwendet. Sein Wirken trug dazu bei, den Pietismus im Rheinland zu festigen und zu verbreiten. Er gilt als einer der bedeutendsten evangelischen Mystiker und Kirchenlieddichter.
