Autor: Georg Weerth
Weerth begann seine berufliche Laufbahn mit einer kaufmännischen Lehre in Elberfeld. Er nutzte seine Freizeit, um Französisch und Englisch zu lernen und knüpfte Kontakte zu literarischen Kreisen, die sein Interesse an sozialen Fragen weckten. Er arbeitete in verschiedenen kaufmännischen Positionen in Köln und Bonn, bevor er nach Bradford, England, ging.
In England setzte sich Weerth intensiv mit den Lebensbedingungen der Arbeiterklasse auseinander und berichtete darüber in deutschen Zeitungen. Er freundete sich mit führenden Köpfen der Arbeiterbewegung an und verfasste Gedichte und Prosaskizzen mit sozialem Inhalt. Seine „Lieder aus Lancashire“ erschienen 1845 und thematisierten die Solidarität der Arbeiterklasse im Kampf gegen Ausbeutung.
Nach seiner Zeit in England zog Weerth nach Brüssel, wo er Mitglied des Bundes der Kommunisten wurde. 1848 übernahm er die Leitung des Feuilletons der „Neuen Rheinischen Zeitung“ unter Chefredakteur Karl Marx in Köln. Seine provokanten Texte und scharfen Satiren führten zu seiner Inhaftierung. Zu seinen bekanntesten Werken gehören „Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski“, ein satirischer Roman, der 1849 erschien.
In seinen letzten Lebensjahren war Weerth als Kaufmann in verschiedenen Teilen der Welt tätig, darunter Nord-, Mittel- und Südamerika. Er starb 1856 in Havanna an einem Tropenfieber. Sein Werk wurde später von der DDR-Literaturwissenschaft wiederentdeckt und gewürdigt.