Autor: Georg Trakl
Trakl wuchs in einer bürgerlichen Familie in Salzburg auf. Sein Vater war Eisenhändler, und seine Mutter hatte ein schwieriges Verhältnis zu ihren Kindern und war drogenabhängig. Er hatte eine enge Beziehung zu seiner Schwester Margarethe, die in seinem Werk eine wichtige Rolle spielte. Nach der Schule absolvierte Trakl eine Apothekerlehre und studierte Pharmazie in Wien. Neben seinem Studium interessierte er sich für Literatur, Musik, Architektur und Malerei.
In seinen Gedichten verarbeitete Trakl Themen wie Tod, Verfall, Einsamkeit und die dunklen Seiten der menschlichen Existenz. Seine Werke spiegeln tiefe Sehnsüchte nach Reinheit und Erlösung wider, aber auch Ängste vor Verfall und Zerstörung. Oft verwendete er eine symbolträchtige Sprache und schuf eindringliche Bilder von Verfall und Auflösung. Seine späten Gedichte sind von einer apokalyptischen Grundstimmung geprägt.
Trakls Leben war von psychischen Problemen und Drogenmissbrauch überschattet. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde er als Militärapotheker eingesetzt und war mit dem Grauen der Schlacht von Grodek konfrontiert. Dieses traumatische Erlebnis führte zu einem Zusammenbruch, woraufhin er in ein Militärspital in Krakau eingeliefert wurde. Dort starb er im Alter von 27 Jahren an einer Überdosis Kokain. Ob es sich um einen Selbstmord handelte, ist bis heute nicht eindeutig geklärt.
Trotz seines kurzen Lebens und schmalen Werkes zählt Georg Trakl zu den bedeutendsten Lyrikern des 20. Jahrhunderts. Seine Gedichte zeichnen sich durch ihre tiefgründigen Themen, die einzigartige sprachliche Gestaltung und die eindringliche Darstellung von Gefühlswelten aus. Trakls Werk hat bis heute einen großen Einfluss auf die deutschsprachige Literatur und wird weiterhin viel gelesen und interpretiert.