Autor: Georg Rodolf Weckherlin

Weckherlin trat 1606 in den württembergischen Staatsdienst ein. Ab 1607 war er mit Unterbrechungen bis 1617 in England, wo er sich mit Elizabeth Raworth verlobte. Seit 1616 war er Sekretär und Hofdichter des Herzogs Johann Friedrich von Württemberg. 1620 ging er erneut nach England, wo er ab 1626 Privatsekretär des englischen Außenministers Lord Conway wurde. Er arbeitete als Experte für Fremdsprachen und Kryptologie für die englische Krone.
Weckherlins Hauptleistung war die Einführung kunstvoller Odenformen nach dem Vorbild französischer Lyriker wie Pierre de Ronsard in die deutsche Literatur. Er verfasste höfische Dichtungen, Gesellschaftslieder, Eklogen und Sonette. Sein Werk umfasste auch ein bedeutendes Prosawerk, ein Festbuch über die Feierlichkeiten einer fürstlichen Taufe in Stuttgart. Seine Sprachkenntnisse umfassten Deutsch, Französisch und Latein.
Zu seinen Werken gehören „Oden vnd Gesäng“ (1618-1619) und „Gaistliche und weltliche Gedichte“ (1641). Martin Opitz nahm Weckherlins Gedichte in seine Anthologie auf.
Unter Oliver Cromwell schied er 1649 aus dem Staatsdienst aus. Weckherlin starb 1653 hochangesehen in London. Sein Enkel war Sir William Trumbull, ein Jugendfreund von Alexander Pope.
