Autor: Georg-Rodolf Weckherlin

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Georg Rodolf Weckherlin, geboren am 25. September 1584 in Stuttgart, gestorben am 23. Februar 1653 in London, war ein bedeutender deutscher Lyriker und Diplomat der Spätrenaissance. Er stammte aus einer alteingesessenen württembergischen Familie und bekleidete später wichtige Positionen im Staatsdienst. Weckherlin gilt als einer der wichtigsten Wegbereiter für die Einführung neuer, kunstvoller Odenformen in die deutsche Literatur, beeinflusst von französischen Dichtern wie Pierre de Ronsard.

Nach seinem Jurastudium in Tübingen unternahm Weckherlin Bildungsreisen durch Deutschland, Frankreich und England. Ab 1606 trat er in den württembergischen Staatsdienst ein und war zeitweise als Sekretär des Herzogs Johann Friedrich von Württemberg tätig. Seine Reisen und Aufenthalte im Ausland, insbesondere in England, prägten sein dichterisches Schaffen und seinen Stil.

Weckherlins Werk umfasst neben Oden auch höfische Dichtungen, Gesellschaftslieder, Eklogen und Sonette. Er beherrschte mehrere Sprachen, darunter Deutsch, Französisch und Latein, und passte die deutsche Dichtung verschiedenen Stilen an. Seine Gedichte erlangten die Aufmerksamkeit einflussreicher Persönlichkeiten, darunter Martin Opitz, der einige seiner Werke in seine Anthologie aufnahm.

Ab 1620 lebte Weckherlin erneut in England, wo er in den Dienst der englischen Krone trat. Er arbeitete als Privatsekretär des Außenministers und später als „Secretary for Foreign Tongues“. In dieser Funktion war er für ausländische Sprachen und Kryptologie zuständig und unterstützte die Regierung in diplomatischen Angelegenheiten.

Weckherlin blieb auch während des englischen Bürgerkriegs in London und diente der neuen Regierung unter Oliver Cromwell. Er starb 1653 in London, hoch angesehen für seine Verdienste um die deutsche Dichtung und seine Tätigkeit im Staatsdienst. Sein Enkel war Sir William Trumbull, ein Jugendfreund von Alexander Pope.


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