Autor: Friedrich von Schiller
Schiller wuchs in einer Familie mit bescheidenen Verhältnissen auf; sein Vater war Offizier und Wundarzt. Er besuchte zunächst die Lateinschule in Ludwigsburg und wurde dann auf Befehl des Herzogs Karl Eugen auf die Militärakademie in Stuttgart geschickt. Dort studierte er Jura und später Medizin. Bereits während seiner Studienzeit beschäftigte sich Schiller intensiv mit Literatur und begann, an seinem ersten Drama „Die Räuber“ zu arbeiten.
Sein literarischer Durchbruch gelang ihm mit dem Drama „Die Räuber“, das 1781 anonym veröffentlicht und 1782 in Mannheim uraufgeführt wurde. Das Werk, ein Sturm-und-Drang-Drama, erregte großes Aufsehen und machte Schiller schlagartig bekannt. Da er ohne Erlaubnis zur Uraufführung nach Mannheim reiste, wurde er von Herzog Karl Eugen mit Arrest und Schreibverbot bestraft. Schiller floh daraufhin aus Stuttgart. In den folgenden Jahren arbeitete er als Theaterdichter in Mannheim und später als freier Schriftsteller.
Ab 1789 wirkte Schiller als Professor für Geschichte in Jena, zunächst ohne festes Gehalt. In dieser Zeit beschäftigte er sich intensiv mit Philosophie, insbesondere mit den Werken Immanuel Kants. Es entwickelte sich eine enge Freundschaft und Zusammenarbeit mit Johann Wolfgang von Goethe, die für beide Schriftsteller sehr fruchtbar war. Gemeinsam prägten sie die Epoche der Weimarer Klassik.
Schillers Werk umfasst Dramen, Gedichte, Erzählungen und historische sowie philosophische Schriften. Zu seinen bedeutendsten Werken gehören neben „Die Räuber“ auch „Kabale und Liebe“, „Don Karlos“, die „Wallenstein“-Trilogie, „Maria Stuart“, „Die Jungfrau von Orleans“ und „Wilhelm Tell“. Seine Dramen zeichnen sich oft durch idealistische Motive, Freiheitsdrang und die Auseinandersetzung mit moralischen Konflikten aus. Schiller starb am 9. Mai 1805 in Weimar an den Folgen einer Lungenerkrankung.