Autor: Friedrich von Hagedorn

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Friedrich von Hagedorn, geboren am 23. April 1708 in Hamburg und gestorben am 28. Oktober 1754 ebenda, war ein bedeutender deutscher Dichter des Rokoko. Er entstammte einer angesehenen Hamburger Familie. Sein Vater, Hans Statius von Hagedorn, war ein Staats- und Regierungsrat in dänischen Diensten und von 1704 bis 1722 dänischer Gesandter bei den Hansestädten in Hamburg. Friedrich war der ältere Bruder des Kunsttheoretikers und -sammlers Christian Ludwig von Hagedorn.

Hagedorns Ausbildung begann mit Hauslehrern, bevor er das Akademische Gymnasium in Hamburg besuchte. Anschließend studierte er ab 1726 Rechtswissenschaften in Jena, musste das Studium jedoch aufgrund finanzieller Schwierigkeiten und Gläubigerflucht abbrechen. 1729 reiste er als Privatsekretär des dänischen Gesandten Henrik Frederik von Söhlenthal nach London, wo er zwei Jahre verbrachte. Diese Zeit empfand er später als eine seiner glücklichsten. Nach seiner Rückkehr arbeitete er zunächst als Hofmeister, bevor er 1733 eine Anstellung als Sekretär der Handelsgesellschaft Merchant Adventurers am „English Court“ in Hamburg fand.

Diese Position ermöglichte es ihm, sich bis zu seinem Tod hauptsächlich der Schriftstellerei zu widmen. Seine Werke umfassen Fabeln, Oden, Lieder und moralische Gedichte. Zu seinen bekanntesten Werken gehören „Versuch in poetischen Fabeln und Erzählungen“ (1738), „Sammlung neuer Oden und Lieder“ (1742) und „Oden und Lieder in fünf Büchern“ (1747). Hagedorn trug maßgeblich zur Entwicklung des Rokoko-Stils in der deutschen Dichtkunst bei. Seine Gedichte zeichnen sich durch eine klare, einfache Sprache und die Behandlung zeitloser Themen aus.

Hagedorn pflegte Kontakte zu bedeutenden Persönlichkeiten seiner Zeit, darunter Friedrich Gottlieb Klopstock, Ludwig Gleim, Johann Jakob Bodmer und Gotthold Ephraim Lessing. Obwohl er selbst nicht wohlhabend war, unterstützte er junge, mittellose Dichter. Sein Lebensstil war jedoch ausschweifend, geprägt von hohem Konsum an Essen, Trinken und Rauchen, was zu gesundheitlichen Problemen führte.

Friedrich von Hagedorn starb im Alter von 46 Jahren an Wassersucht in Hamburg. Sein Werk hatte großen Einfluss auf die deutsche Literatur des 18. Jahrhunderts. Er gilt als ein wichtiger Wegbereiter des literarischen Rokoko und seine Gedichte erfreuten sich großer Beliebtheit. In Hamburg erinnert die Hagedornstraße in Harvestehude seit 1870 an den Dichter.


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