Autor: Friedrich Theodor Vischer

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Friedrich Theodor Vischer, geboren am 30. Juni 1807 in Ludwigsburg, war ein einflussreicher deutscher Schriftsteller, Philosoph und Literaturwissenschaftler. Er starb am 14. September 1887 in Gmunden am Traunsee. Vischer ist bekannt für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Ästhetik und seine kritischen Schriften zu Literatur, Politik und Kultur. Er verwendete auch die Pseudonyme Philipp U. Schartenmayer und Deutobold Symbolizetti Allegoriowitsch Mystifizinsky.

Vischer studierte Theologie in Tübingen und wandte sich später der Philosophie zu, beeinflusst von Hegel. Er habilitierte sich 1836 mit einer Schrift über das Erhabene und das Komische. Ab 1837 war er als Professor für deutsche Literatur und Ästhetik an der Universität Tübingen tätig. Seine akademische Karriere wurde jedoch durch seine freimütigen Ansichten und seine Kritik an Kirche und Pietismus unterbrochen.

Ein zentrales Werk Vischers ist seine „Ästhetik oder Wissenschaft des Schönen“, ein sechs Bände umfassendes Werk, an dem er von 1846 bis 1857 arbeitete. Darin entwickelte er seine philosophischen Vorstellungen von Kunst und Schönheit. Vischer war auch politisch aktiv und engagierte sich in der Frankfurter Nationalversammlung im Jahr 1848, wo er die Linkdemokraten vertrat.

Neben seinen theoretischen Arbeiten verfasste Vischer auch literarische Werke. Bekannt ist seine Parodie auf Goethes „Faust“ unter dem Titel „Faust – der Tragödie dritter Teil“, die er unter dem Pseudonym Deutobold Symbolizetti Allegoriowitsch Mystifizinsky veröffentlichte. Vischer pflegte Freundschaften mit bedeutenden Persönlichkeiten wie Eduard Mörike, David Friedrich Strauss und Gottfried Keller.

Friedrich Theodor Vischer lehrte ab 1869 an der Polytechnischen Schule Stuttgart, wo er einen Lehrstuhl für Deutsche Literatur und Ästhetik innehatte. Er starb 1887 in Gmunden. Sein Werk und seine Schriften beeinflussten nachfolgende Generationen von Philosophen, Literaturwissenschaftlern und Künstlern.


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