Autor: Friedrich Nietzsche

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Friedrich Nietzsche, geboren am 15. Oktober 1844 in Röcken, war ein einflussreicher deutscher Philosoph, Philologe und Kulturkritiker. Er wuchs in einem religiös geprägten Umfeld auf, da sein Vater und viele seiner Familienmitglieder evangelische Pfarrer waren. Nietzsche sprengte mit seinem Denken und Stil die damaligen Normen und gilt heute als einer der Vorläufer der Lebensphilosophie. Seine Werke übten eine tiefgreifende Wirkung auf die Philosophie, Theologie, Literatur und das intellektuelle Leben des 20. Jahrhunderts aus.

Nietzsche begann seine akademische Laufbahn als Professor für klassische Philologie an der Universität Basel im Jahr 1869. Aufgrund gesundheitlicher Probleme musste er diese Position jedoch 1879 aufgeben. In seinen frühen Jahren war er stark von der Philosophie Arthur Schopenhauers beeinflusst, distanzierte sich aber später von dessen Pessimismus. Eine intensive, aber letztlich scheiternde Freundschaft verband ihn mit Richard Wagner.

In seinem Werk übte Nietzsche scharfe Kritik an Moral, Religion, Philosophie, Wissenschaft und Kunst. Er argumentierte, dass traditionelle Werte, insbesondere die christliche Moral, lebensfeindlich seien und durch eine „Herrenmoral“ ersetzt werden sollten, die auf Stärke, Individualismus und Selbstbehauptung basiert. Zu seinen bekanntesten Konzepten gehören der „Übermensch“, der „Wille zur Macht“ und die „ewige Wiederkunft“. Diese Ideen fordern traditionelle Vorstellungen von Moral, Wahrheit und dem Sinn des Lebens heraus.

Nietzsches Werk ist oft aphoristisch und essayistisch. Zu seinen bedeutendsten Schriften gehören „Die Geburt der Tragödie“, „Also sprach Zarathustra“, „Jenseits von Gut und Böse“ und „Zur Genealogie der Moral“. „Also sprach Zarathustra“ ist vielleicht sein bekanntestes Werk, in dem er die Figur des Zarathustra nutzt, um seine philosophischen Ideen zu präsentieren, darunter die des Übermenschen und der ewigen Wiederkunft.

Ab 1889 erlitt Nietzsche einen Zusammenbruch und litt unter psychischen Störungen, die ihn arbeitsunfähig machten. Er verbrachte den Rest seines Lebens in der Obhut seiner Mutter und später seiner Schwester. Obwohl er seinen wachsenden Ruhm nicht mehr bewusst erlebte, beeinflussen seine Ideen bis heute das philosophische Denken und die kulturelle Debatte. Friedrich Nietzsche starb am 25. August 1900 in Weimar.


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