Autor: Friedrich Hölderlin
Während seiner Studienzeit in Tübingen begann Hölderlin mit dem Schreiben von Gedichten und arbeitete an seinem Roman „Hyperion“. Er sympathisierte mit den Idealen der Französischen Revolution, lehnte jedoch den Jakobinerterror ab. Nach dem Examen vermittelte Schiller ihm eine Stelle als Hauslehrer bei Charlotte von Kalb. In Jena besuchte Hölderlin Vorlesungen von Johann Gottlieb Fichte und lernte Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller kennen, wobei er besonders Schiller verehrte.
Eine prägende Zeit erlebte Hölderlin als Hauslehrer in Frankfurt am Main, wo er sich in Susette Gontard, die Frau seines Arbeitgebers, verliebte. Diese Liebe inspirierte ihn tief und beeinflusste sein Werk. Ab 1802 lebte Hölderlin, nach einer Zeit als Hauslehrer in der Schweiz und Frankreich, in Tübingen.
Hölderlins Werk zeichnet sich durch eine hohe Sprachkunst und die Suche nach einer neuen Weltsicht aus, die von Freiheit, Menschlichkeit und Schönheit geprägt ist. Er schuf neue Wortschöpfungen und veränderte traditionelle Gedichtformen. Zu seinen bekanntesten Werken zählen der Roman „Hyperion“, das Dramenfragment „Der Tod des Empedokles“ und zahlreiche Gedichte, darunter Hymnen und Oden.
Zu Lebzeiten wurde Hölderlin nur von wenigen verstanden. Im Jahr 1806 wurde er in eine Tübinger Klinik eingewiesen und verbrachte seine letzten Lebensjahre in einem Turmzimmer in Tübingen, betreut von der Familie Zimmer. Erst im 20. Jahrhundert begann die breite Anerkennung seiner dichterischen Leistung. Friedrich Nietzsche zählte ihn zu seinen Lieblingsdichtern. Hölderlin starb am 7. Juni 1843 in Tübingen.