Autor: Friedrich Halm

Früh in seiner Laufbahn wählte er das Pseudonym Friedrich Halm („Halm“ bedeutet Grashalm), unter dem er im Wien des 19. Jahrhunderts zu einem der populärsten Dramatiker avancierte. Sein Interesse am Theater wurde bereits in jungen Jahren geweckt, und er wurde von seinem ehemaligen Lehrer Michael Leopold Enk von der Burg gefördert. Dessen Ermutigung führte dazu, dass Halm sein Drama „Griseldis“ dem Hofburgtheater anbot, wo es 1835 erfolgreich aufgeführt wurde. Dies festigte Halms Ruf als Bühnenautor.
Halms Werk umfasst Dramen, Gedichte, Novellen und Erzählungen. Zu seinen bekannten Dramen gehören „Griseldis“ (1834), „Der Sohn der Wildnis“ (1842), „Der Fechter von Ravenna“ (1854) und „Wildfeuer“ (1864). Obwohl er als Dramatiker erfolgreich war, werden seine Novellen heute als literarisch bedeutender angesehen. Besonders hervorzuheben ist die Novelle „Das Haus an der Veronabrücke“, die als Meilenstein der österreichischen Literatur des 19. Jahrhunderts gilt.
Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit bekleidete Halm auch wichtige Positionen. Er wurde 1845 Kustos der Hofbibliothek und 1861 Mitglied des Herrenhauses. Von 1867 bis 1870 war er Generaldirektor der Hoftheater (Hofoper, Hofburgtheater). Seine gesammelten Werke wurden in chronologischer Reihenfolge in acht Bänden (1856–1864) veröffentlicht, denen 1872 vier weitere Bände posthum hinzugefügt wurden.
Friedrich Halm wurde zunächst auf dem Hütteldorfer Friedhof beigesetzt, später jedoch auf den Wiener Zentralfriedhof umgebettet. Zu seinen Ehren wurde die Halmgasse in Wien-Leopoldstadt (2. Bezirk) im Jahr 1876 nach ihm benannt. Eine Marmorbüste Halms, geschaffen von Viktor Tilgner, befindet sich in der nördlichen Feststiege des Wiener Burgtheaters. Halm gilt als ein bedeutender Vertreter der österreichischen Literatur seiner Zeit.
