Autor: Friedrich Güll

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Friedrich Wilhelm Güll wurde am 1. April 1812 in Ansbach geboren und starb am 23. Dezember 1879 in München. Er war ein deutscher Dichter, der vor allem für seine Kinderlieder bekannt wurde. Güll stammte aus einer bürgerlichen Familie; sein Vater war Goldschmiedemeister. Die Erfahrungen seiner Kindheit in der kleinen markgräflichen Residenzstadt und die Schönheit der umliegenden Landschaft prägten seine innige und naive Art, die sowohl sein Wesen als auch seine Dichtung auszeichnete.

Nach dem Besuch der Realschule in Ansbach absolvierte Güll von 1829 bis 1831 eine Ausbildung am Königlich-Bayerischen Schullehrerseminar in Altdorf. Danach arbeitete er als Hilfslehrer in Flachslanden, wo er erste Gedichte verfasste. 1833 kehrte er nach Ansbach zurück und wurde Lehrer an der dortigen höheren Töchterschule. In dieser Zeit entstand eines seiner bekanntesten Gedichte, „Büblein auf dem Eis“.

1842 zog Güll nach München, wo er an der evangelischen Pfarrschule tätig war. Um den Lebensunterhalt für seine Familie zu sichern, gab er zusätzlich Privatunterricht, unter anderem im Haus der Familie Kaulbach und an die Töchter des Prinzen Eduard von Sachsen-Altenburg. Ab 1844 leitete er auch spezielle Kurse zur höheren Bildung für Mädchen. 1877 wurde er in den Ruhestand versetzt.

Gülls Gedichte zeichnen sich durch ihre Gemütlichkeit und Unbefangenheit aus. Zu seinen bekanntesten Werken zählen neben „Büblein auf dem Eis“ auch „Osterhäslein“ und „Der erste Schnee“. Seine Kinderlieder erfreuten sich großer Beliebtheit und fanden Eingang in viele Lesebücher. Neben seinen Kinderliedern schuf Güll auch ein umfangreiches Werk an Spruch- und Rätseldichtungen.

Friedrich Güll starb 1879 in München und wurde auf dem Alten Südlichen Friedhof beigesetzt. In seiner Geburtsstadt Ansbach erinnern heute das Güll-Brünnlein und die Güllschule an den Dichter. Auch die Güllstraße in München ist nach ihm benannt. Güll gehört zu den bedeutendsten Kinderlyrikern des Biedermeier.


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