Autor: Friedrich Gottlieb Klopstock
Klopstocks literarische Karriere begann mit der Veröffentlichung der ersten Gesänge des „Messias“ in den „Bremer Beiträgen“ im Jahr 1748, was ihm schnell literarischen Ruhm einbrachte. Das Werk, das sich mit der Passion und Auferstehung Christi auseinandersetzt, knüpfte an die antike Form des Epos an und zeichnete sich durch religiös-ekstatische Verkündigungen aus. Obwohl der „Messias“ aufgrund seiner Unanschaulichkeit kritisiert wurde, hatte er großen Erfolg und beeinflusste zeitgenössische Dichter in Bezug auf Form und Sprache. Klopstock verstand sich in seiner Dichtung als Seher und Erzieher.
Neben dem „Messias“ schuf Klopstock ein umfangreiches lyrisches Werk, darunter Oden, die sich durch freie Rhythmen und eine gefühlsbetonte Sprache auszeichnen. Seine Lyrik thematisierte oft Liebe, Freundschaft, Vaterland und Religion und spiegelte sein tiefes religiöses Bewusstsein wider. Klopstock experimentierte auch mit Dramen, darunter die Hermanns-Trilogie, die sich mit der germanischen Geschichte auseinandersetzt.
Klopstock verbrachte einen bedeutenden Teil seines Lebens in Kopenhagen, wo er eine jährliche Pension vom König erhielt, um den „Messias“ zu vollenden. Später zog er nach Hamburg, wo er zum Mittelpunkt eines Dichterkreises wurde. Er setzte sich für die Befreiung der Dichter vom Broterwerb ein, was er in seiner „Deutschen Gelehrtenrepublik“ (1774) programmatisch darlegte.
Friedrich Gottlieb Klopstock war eine prägende Figur der deutschen Literatur des 18. Jahrhunderts. Sein Werk trug maßgeblich zur Entwicklung der Empfindsamkeit und des Sturm und Drang bei. Obwohl er zu Lebzeiten hochverehrt wurde, geriet er später in den Schatten anderer bedeutender Dichter wie Goethe und Schiller. Dennoch bleibt sein Einfluss auf die deutsche Literaturgeschichte unbestritten.