Autor: Friederike Sophie Christiane Brun
Im Jahr 1783 heiratete Friederike den dänischen Legationsrat Constantin Brun, der kurz darauf als Konsul nach Sankt Petersburg berufen wurde. Ein Jahr später kehrte das Paar nach Kopenhagen zurück. Friederike Brun wurde als „Madame de Staël des Nordens“ bekannt und führte einen beliebten Salon, in dem ihre jüngste Tochter Ida als Sängerin und Tänzerin auftrat. Im Winter 1788/89 verlor Brun ihr Gehör vollständig.
Ab 1790 begann Brun, ihre literarischen Ambitionen zu verfolgen, nachdem sie ihr Gehör verloren hatte, und veröffentlichte ihre ersten Gedichte in verschiedenen Almanachen. Friedrich Schiller veröffentlichte ihre Gedichte „An Sie“ und „Zuversicht“ in seiner Zeitschrift „Die Horen“. Sie unternahm ausgedehnte Reisen durch Europa, darunter nach Genf, Paris, Südfrankreich, die Schweiz und Italien.
Bruns Werk umfasst Gedichte, Reiseschilderungen und andere Schriften. Zu ihren Werken gehören „Gedichte“ (1795, 1812, 1820), „Tagebuch einer Reise durch die östliche, südliche und italienische Schweiz“ (1800) und „Episoden aus Reisen durch das südliche Deutschland etc.“ (1806). Ihr lyrisches Werk zeigt Einflüsse der Empfindsamkeit, und sie wird als „Nachahmerin Matthissons“ bezeichnet. Goethe formte ihr Gedicht „Ich denke dein“ zu „Nähe des Geliebten“ um.
Ab 1810 lebte Brun abwechselnd in Kopenhagen und auf ihrem Landsitz Sophienholm. Sie starb am 25. März 1835 im Alter von fast 70 Jahren in Kopenhagen. Friederike Brun war eine bedeutende Figur des kulturellen Lebens ihrer Zeit, bekannt für ihre Salons und ihre literarischen Werke.